41. Sternfahrt in Berlin: Etwa 100.000 Menschen radelten gemeinsam nach Mitte

Berlin - Die Motorradfahrer an der Spinner-Brücke sehen verwundert aus. Bei gutem Wetter sind sie sonntags in diesem Teil von Nikolassee definitiv in der Mehrheit. Das ist einer der Gründe, warum sie herkommen.

Es gibt ihnen ein tolles Gefühl, das Bild zu dominieren und viele andere Menschen mit großen Maschinen zu treffen. An diesem Sonntag ist es allerdings um kurz vor zwölf mit ihrem Hochgefühl vorbei. Hunderte Radler fahren von allen Seiten auf die Brücke und es werden immer mehr.

An der Zufahrt zur Autobahn ist erstmal Schluss. Die Radler warten. Darauf, dass sie noch mehr werden. Einige tausend sind es bald und es werden immer noch mehr. „Jetzt kommt das Beste: einmal über die Avus fahren“, sagt ein Mann mit einem gelben Herrenrad und spricht damit aus, weshalb die meisten Menschen gekommen sind. Tolle Gefühle sind an diesem Tag definitiv aufseiten der Radfahrer.

Es ist die Fahrradsternfahrt, die viele Tausend Menschen an diesem sommerlich heißen Sonntag auf die Straßen der Hauptstadt gebracht hat. Aus allen Himmelsrichtungen haben sich Menschen auf zwei Rädern aufgemacht, um sich in der Mitte Berlins zu treffen.

Die Straßen sind gesperrt, über 1000 Kilometer sind die Strecken insgesamt lang, wenn man alle Routen zusammen zählt. Es ist eine Demonstration für bessere Radwege, mehr Tempo-30-Zonen in Städten, mehr Geld für den Radverkehr.

Damit könnten zum Beispiel auch mehr Radschnellwege gebaut werden. „Sowas wie die Avus, das wär geil“, sagt der Mann. Natürlich, das ist ein Traum, das weiß er auch. An diesem einen Tag wird er aber wahr.