Radikale Klimaschützer gehen in Berlin auf Autos los

Zuletzt ließen sie in Steglitz-Zehlendorf die Luft aus mehreren Autoreifen. Die Berliner Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.

Platter Reifen an einem Auto
Platter Reifen an einem Autoimago stock&people

Selbsternannte Klimaschützer haben in Steglitz-Zehlendorf die Luft aus den Reifen mehrerer Autos gelassen. Als die Besitzer losfahren wollten, stellten sie nicht nur fest, dass die Reifen platt waren. Sie fanden unter dem Scheibenwischer Zettel, auf denen stand, dass ihre Autos, sogenannte SUV, die Luft verschmutzen würden und schlecht für das Klima seien.

Die Taten ereigneten sich in der Nacht zum Dienstag. Nach Angaben eines Polizeisprechers gingen Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung zu vier betroffenen Autos ein. Eine Gruppe, die sich Tyre Extinguishers nennt (ein Wortspiel mit Fire Extinguishers – Feuerlöscher), behauptet dagegen auf Twitter, sie habe auf diese Weise 20 SUV „entschärft“. Weitere Fahrzeuge würden folgen. In der vergangenen Woche hatten die Klimaschützer nach eigenen Angaben 29 Autos in Karlsruhe fahruntüchtig gemacht.

Mit der Aktion in Berlin hätten sie gegen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und seine Partei protestiert, die dagegen sei, Autos mit Verbrennungsmotor zu verbieten, teilten die Täter mit. Die Gruppe selbst behauptet, dass sie international agiere. „Wir ergreifen diese Maßnahme, weil Regierungen und Politiker versagt haben, uns vor diesen riesigen Fahrzeugen zu schützen“, verkünden die Täter und behaupten über die Autos: „Jeder hasst sie, nur nicht die Menschen, die sie fahren.“

Immer wieder kommt es in Berlin zu solchen Aktionen. „Seit 2021 gab es in Berlin rund 600 dieser Fälle“, sagte ein Polizeisprecher. Seit Jahresbeginn bis zum 13. März habe es bereits 66 Strafanzeigen wegen platter Reifen gegeben.