Abbiege-Assistent für Lkw: Speditionsgewerbe scheut Käufe lebensrettender Radar-Einrichtungen

Das Speditionsgewerbe scheut die 2500 Euro für eine lebensrettende Radar-Einrichtung bei Lkw: Nur zwölf Prozent der schweren „Actros“-Lastwagen von Mercedes werden mit einem Abbiege-Assistenten bestellt, der den Fahrer vor Radfahrern oder Fußgängern im toten Winkel warnt.

„Die Margen im Gewerbe sind gering, die Unternehmen fragen sich, ob sie sich das leisten können“, erklärt der Ingenieur Mathias Lichter die Zurückhaltung der Firmen. Die öffentlichen Lkw-Käufer, die zum Beispiel wie die BSR Müll-Autos des Typs „Econic“ kaufen, seien da weiter. Econic-Projektmanager Christian Buckschewski berichtet von einer rund 90-prozentigen Assistenten-Bestellquote.

Bundesrat fordert Assistenten-Pflicht für LKW

Der Assistent ist ein Radargerät auf der rechten Seite vor dem Hinterrad: Befindet sich ein Gegenstand oder ein Mensch im Abstand unter 3,75 Meter neben dem Lkw und lenkt dessen Fahrer nach rechts, gibt es Alarm: An der A-Säule zwischen Front- und rechter Seitenscheibe blinkt ein Dreieck in Augenhöhe gelb, bei Kollisionsgefahr rot.

Der Bundesrat hat kürzlich unter anderem auf Berliner Betreiben hin den Bund aufgefordert, sich bei der EU für eine Assistenten-Pflicht einzusetzen, weil abbiegende Lkw immer wieder Radler überrollen – zuletzt vor zwei Wochen in Spandau einen acht Jahre alten Jungen.