Abitur 2014: Berliner Schüler machen ihr Abi im Schnitt mit 2,4

Durchs Abi rauschen war gestern: In Berlin bestanden dieses Jahr mehr Schüler ihr Abitur als im Jahr 2013. Die Durchfallerquote sank von 4,3 auf 2,9 Prozent, teilte die Schulverwaltung am Donnerstag mit. Und war zugleich voll des Lobes über den Gesamtdurchschnitt der Berliner Abiturienten. Dieser lag bei 2,4. „Die Zahlen sind auf gutem Niveau geblieben. Das ist ein ausgezeichnetes Ergebnis, auf das wir stolz sein können“, sagte die Sprecherin der Schulverwaltung, Beate Stoffers.

Für die Zukunft der Stadt besonders erfreulich ist der Anteil an Abiturienten, die nicht Deutsch als Herkunfts- oder Familiensprache angaben. Ihr Anteil wuchs von 11,1 Prozent auf jetzt 14,7 Prozent. Möglicherweise ein Indiz dafür, dass sich die Schere zwischen dieser Schülergruppe und derjenigen mit Deutsch als Herkunftssprache langsam ein wenig schließt.

In die selbe Richtung weist eine Tendenz aus Neukölln. Der oft als Problemquartier abqualifizierte Stadtteil hat seinen Schnitt auf 2,5 verbessert und damit fast den Gesamt-Berliner Wert erreicht. Zuletzt machten der Campus Rütli und das zur Ganztagsschule umgemodelte Albert-Schweitzer-Gymnasium Furore. Beide könnten als Vorbilder für andere Schulen dienen.

Die Bezirke mit den Topwerten sind traditionell Steglitz-Zehlendorf (2,3) und Pankow (2,31). Bei der Schulverwaltung werden solche Rankings skeptisch gesehen. Schließlich besteht freie Schulwahl. Das bedeutet, dass besonders gute Schüler weite Wege in Kauf nehmen, um an vermeintlich besonders guten Schulen unterzukommen. Politisch wünschenswert wäre es allerdings, wenn sich die sozialen Schichten an den Schulen vermischten.

Augenfällig ist die Elitenbildung an Privatschulen. Auf Platz 1 behauptete sich die Evangelische Schule Frohnau, an der ein Schnitt von 1,6 erzielt wurde. Platz 2 geht an das Evangelische Graue Kloster in Wilmersdorf. Auf den selben Wert kommt die bilinguale Nelson-Mandela-Sekundarschule in Wilmersdorf (1,7).

Insgesamt legten 12 559 Berliner Schüler an 167 Schulen das Abi ab. Ihre Durchschnitt von 2,4 ist genauso hoch wie immer seit 2011. Davor hatte er bei 2,5 gelegen. Die Gesamtzahl der Abiturienten ist um 280 gestiegen, auch die Spitze hat sich verbreitet. So griffen 221 Schüler Traumnoten 1,0 und 1,1 ab – fast drei Prozent. Im Vorjahr waren es 2,2 Prozent. Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) gratulierte diesen besonders hellen Köpfen. „Darauf können die Schulen sowie die Schüler ausgesprochen stolz sein.“