Anschläge auf Privat-PKWs: Polizisten haben Angst um ihre Autos
Berlin - So wurden in letzter Zeit vermehrt Fälle bekannt, in denen Unbekannte die Radmuttern an den Autos lösten. Die Polizei zählte seit Jahresbeginn 26 Fälle, verteilt über alle Bezirke. „Ein Tatzusammenhang zwischen den Fällen ist derzeit nicht erkennbar“, sagte ein Polizeisprecher. Mitunter war nur ein Rad betroffen, in anderen Fällen alle vier Räder. Manchmal saßen die Muttern nur noch auf ein oder zwei Gewindegängen. In drei Fällen allerdings löste sich jeweils ein Rad und es kam zu Sachschäden.
Betroffen sind mehrheitlich Privatpersonen. Doch es scheint, als ob die Täter zielgerichtet handeln. „Allein in diesem Jahr gab es zehn Anzeigen von Kollegen“, sagte GdP-Sprecher Dieter Großhans der Berliner Zeitung. Die unbekannten Täter hätten mit diesen gefährlichen Eingriffen in den Straßenverkehr eine direkte Gefährdung für die Beamten sowie alle weiteren Verkehrsteilnehmer herbeigeführt.
Mit einem Brief wandte sich am Freitag der GdP-Landeschef Michael Purper an Berlins amtierende Polizeipräsidentin Margarete Koppers. Er bat sie, die kostenfreie Nutzung von Parkflächen in den Dienststellen zur Nachtzeit zu ermöglichen. „Nur der Aufmerksamkeit der Betroffenen ist es zu verdanken, dass es bisher nicht zu ernsthaften Unfällen in der Folge dieser Anschläge kam“, so der GdP-Vorsitzende. Ähnliche Fälle wurden bereits im vergangenen Jahr bekannt, als Bundespolizisten gelockerte Radmuttern an ihren Privatautos bemerkten. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.
Gewalt gegen Polizei-Mitarbeiter gab es auch in der Nacht zum Freitag. In Treptow und in Kreuzberg wurden Polizeiautos beworfen. In der Kiefholzstraße flogen aus einer Personengruppe vier Steine auf ein vorbeifahrendes Auto des Objektschutzes. Es wurde erheblich beschädigt. Von einer Bierflasche getroffen wurde ein Einsatzwagen, der in der Oranienstraße mit Blaulicht wegen einer randalierenden Person unterwegs war. Die Flasche kam aus einer rund 70-köpfigen Personengruppe.