Anti-Flughafen-Proteste: Schon 300 Montagsdemos gegen den BER

Das ist rekordverdächtig. Am Montag wurde in Friedrichshagen zum 300. Mal gegen den BER-Standort Schönefeld und die Flughafenpolitik demonstriert. Die Montagsdemo ist „historisch einzigartig und aktueller denn je“, sagen die Organisatoren von der Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI).

Ihr Protest begann vor fast sechs Jahren, als sich böse Vorahnungen bestätigten: Eine Startroute des neuen Flughafens sollte in 1150 Metern Höhe über den Müggelsee hinwegführen. Bei Ostwind sollten dort täglich rund 120 Flugzeuge ihre Bahnen ziehen. Das ärgerte viele Bürger. Kurz darauf, am 11. Juli 2011, protestierten erstmals mehrere hundert Menschen auf dem Marktplatz an der Bölschestraße. Seitdem wird dort jeden Montag um 19 Uhr demonstriert. Längst kommen nicht nur Friedrichshagener zusammen, auch Standortgegner aus anderen Stadtteilen und Orten.

„Die FBI fordert von der Politik ein Umdenken und kein ’Weiter so um jeden Preis’“, so die Initiatoren. „Erforderlich ist eine zukunftsweisende Flughafenpolitik, die den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen des 21. Jahrhunderts für die Millionenmetropole Berlin gerecht wird.“ Der Standort des BER sei falsch, „da zu nah an der Stadt und den großen Siedlungsgebieten“, heißt es. An dieser Forderung hat sich auch nach 299 Demos nichts geändert.