Arbeit mit Flüchtlingen in Berlin: „Für mich ist es ein Traumjob“

Der Security-Mitarbeiter

Khalil Mabrouki hatte schon Karriere als Fußballprofi und -trainer gemacht, als er in einer Erstaufnahmeeinrichtung in einem alten Bundeswehrwohnheim bei Potsdam anfing. Dort waren Afghanen, Syrer, Albaner, Tschetschenen, Serben. Es gab Spannungen, die Stimmung war nicht immer gut.

Der gebürtige Marokkaner teilte Neuankömmlingen Zimmer zu, er verteilte Taschengeld, schlichtete Streit. „Ich redete mit den Leuten, statt ihnen gleich hart zu kommen“, sagt er. „Das hatten sie genug, da wo sie her sind.“

Nachtschicht in einer ehemaligen Nervenklinik

Zu Hilfe kam ihm, dass er außer Deutsch auch Arabisch, Französisch, Italienisch und Spanisch spricht. Für den Fußball war er außer in Marokko im Oman, in der Elfenbeinküste und zehn Jahre in Italien. Die deutsche Staatsangehörigkeit hat er seit 1997, wegen Frau und Tochter wollte er nicht weiter durch die Welt ziehen.

Mabrouki wechselte den Arbeitgeber, aber nicht die Branche: Heute arbeitet er in einer ehemaligen Nervenklinik in Berlin. 400 Flüchtlinge wohnen hier, davon 150 minderjährig. Gerade hat er Nachtschicht.

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Der Weg zurück zum Fußball-Trainer?

Im gläsernen Pförtnerhäuschen erzählt er, worauf es bei seinem Job vor allem ankommt: Alle müssen die Hausordnung beachten. Bei regelmäßigen Runden übers Gelände achtet er darauf, dass Kinder nicht aus dem Fenster herausrufen - wegen der Nachtruhe. Und niemand darf in den Gebäuden rauchen - Brandschutz.

Mabrouki ist zufrieden. Seine Trainerlizenz hat der 48-Jährige aber noch in der Tasche. Und einen Agenten beim Fußballverband Fifa hat er auch. Wenn seine Tochter erwachsen ist, will er den Schritt zurück zum Fußballtrainer machen.