Gute Aussichten für Tausende Pendler: Auf der Bahnstrecke Cottbus-Berlin soll ein Nadelöhr verschwinden, das häufig für Verspätungen sorgt. Eine entsprechende Planungsvereinbarung zwischen der Deutschen Bahn und dem Land Brandenburg wurde am Montag in Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) unterzeichnet. Vorgesehen ist ein zweiter Schienenstrang für die knapp 30 Kilometer lange, immer noch eingleisige Strecke zwischen Cottbus und Lübbenau. Dort ist der RE2 unterwegs.
„Der zweigleisige Ausbau des Streckenabschnitts ist dringend erforderlich“, betonte Verkehrsministerin Kathrin Schneider (SPD). „Nicht nur für die Verbesserung des Angebots zwischen der Lausitz und Berlin, sondern auch mit Blick auf die grenzüberschreitenden Verkehre nach Polen. Deshalb haben wir uns hier zu einer Vorfinanzierung der Planung entschlossen.“ Schneider sprach von einem „wichtigen Meilenstein“.
Auf der wichtigsten Verbindung zwischen Berlin und der Lausitz rollen pro Tag etwa 40 Züge. Darüber hinaus verkehrt ein IC-Zugpaar zwischen Cottbus und Berlin. Der Abschnitt zwischen Lübbenau und Cottbus ist eingleisig, weil die Schienen des zweiten Gleises nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als Reparation in die Sowjetunion gebracht worden waren.
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Ausbau im Bundesverkehrswegeplan 2030
Finanziert vom Land, beginnen nun konkrete Planungen: Bis Ende nächsten Jahres wird die geplante Trasse vermessen. Gleichzeitig wird untersucht, welche Maßnahmen zum Beispiel bei Brücken und Bahnübergängen notwendig sind. Danach wird es um die Frage gehen, ob das Projekt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird.
„Wir hoffen, dass der Ausbau im Bundesverkehrswegeplan 2030 die entsprechende Priorität erhält“, sagte der Landrat des Landkreises Spree-Neiße, Harald Altekrüger. Etwa 6500 Berufspendler profitierten davon, hob der CDU-Politiker hervor.
Die Landtagsfraktion der Linken begrüßte die Unterzeichnung als „spät, aber nicht zu spät“. Man betrachte den Vertrag „als Zusage für eine zügige Umsetzung“. Auch die Lausitzer Kreisverbände von Bündnis 90/Die Grünen sprachen von einem „längst überfälligen Schritt“. (dpa)