Bankbetrug: Angriff auf Sparkassen-Kunden
Martina E. aus Potsdam hatte sich wie immer mit ihrer Kontonummer und ihrer Pin auf der Website der Berliner Sparkasse eingeloggt. Dann kam ein Hinweis, dass irrtümlicher Weise ein Betrag in Höhe von 9700 Euro auf ihr Konto überwiesen worden sei. Martina E. überprüfte ihre Umsätze und dort tauchte tatsächlich eine falsche Überweisungsgutschrift in Höhe von 9700 Euro auf. Also überwies sie das Geld zurück - ein Fehler.
Denn die Überweisungsgutschrift in Höhe von 9700 Euro tauchte nur in der Online-Umsatzabfrage auf – in Wirklichkeit war das Geld nie auf ihr Konto eingegangen. Doch das merkte Martina E. erst als sie eine Woche später ihre Kontoauszüge durchging. Dort fand sich plötzlich nicht mehr die angebliche Fehlüberweisung - wohl aber ihre eigene „Rücküberweisung“.
Die Online-Umsatzabfrage war durch ein Trojaner-Schadprogramm manipuliert worden – und dieses hat ein besonders perfides Vorgehen: Es manipuliert die Website erst nachdem sich der Kunde normal eingeloggt hat. Dann taucht der Hinweis zur Rücküberweisung auf und die Umsatzabfrage wird verändert. Die Überweisung an das Betrüger-Konto selbst lief dann wieder ganz normal ab, berichtet Martina E. „Mir wurde eine SMS-Tan von der Sparkasse zugeschickt, die ich dann eingeben habe."
Bank warnt vor Rücküberweisungen
Ein Sprecherin der Berliner Sparkasse sagte der Berliner Zeitung, Betrugsversuche mit Trojanern beobachte man in letzter Zeit gehäuft. Eine Fallzahl konnte sie nicht nennen.
Auch die Kunden andere Sparkassen werden attackiert. In Hannover wurde vor kurzem ein Fall bekannt, wo ein Kunde fast um 10.000 Euro erleichtert worden wäre. Anders als Martina E. hatte die Person ein Überweisungslimit von 5000 Euro eingerichtet – und erging nur deshalb dem Internet-Betrug.
Die Sparkasse rät Kunden, auf keinen Fall ein TAN zu generieren bzw. einzugeben, wenn Sie eine Aufforderung zur Rücküberweisung erhalten. Stattdessen sollten sie den Rechner durch einen Fachmann untersuchen zu lassen und ihren Online-Zugang sperren lassen.
Immerhin kann Martina E. hoffen, dass sie ihr Geld von der Sparkasse zurück erhalten wird. Bei der Sparkasse heißt es: Sollten Kunden Opfer eines Trojaners werden, erstattet die Berliner Sparkasse den Schaden nach einer Einzelfallprüfung in voller Höhe.