BER: 2018 geht das Geld für Berlins neuen Flughafen aus
Berlin - Die Eröffnung des Flughafen BER droht sich immer weiter zu verzögern. Inzwischen mehren sich die Hinweise, dass es auch im Sommer 2018 nicht mehr klappen wird. Neue Probleme sind in Sicht, Finanzierungsprobleme. „Das Geld für den BER reicht noch bis Sommer kommenden Jahres“, sagte ein Haushaltsexperte am Mittwoch. „Es müsste ein neuer Beschluss gefasst werden“ – nicht nur in Berlin. Auch die beiden anderen Flughafen-Gesellschafter, das Land Brandenburg und der Bund, müssten weitere Mittel bereitstellen. Dort hieß es, dass das Geld eventuell bis Ende 2018 reichen könnte.
Dabei sollte die jüngste Finanzspritze für den BER eigentlich die letzte sein. Das frische Kapital, insgesamt 2,207 Milliarden Euro, kam aus zwei Quellen. Zum einen liehen die Flughafen-Gesellschafter rund 1,107 Milliarden Euro, mit denen der neue Schönefelder Flughafen in seiner anfangs avisierten Kapazität (22 Millionen Fluggäste pro Jahr) fertig gebaut werden kann. Die zweite Hälfte wird über Kredite finanziert, für die öffentliche Hand bürgt. Davon sollten 698 Millionen Euro dazu verwendet werden, um die Kapazität auf 37 Millionen Fluggäste pro Jahr zu erhöhen. Der Rest ist für Kredittilgung und Zinszahlungen eingeplant. Die Geldspritze ließ die BER-Kosten auf rund 6,6 Milliarden Euro steigen.
Flughafen-Eröffnung erst 2019?
„Diese Planung des Mehrbedarfs beruht auf der Prämisse einer Inbetriebnahme des BER im 2. Halbjahr 2017“, so die Finanzplaner. Doch davon ist schon seit einigen Monaten nicht mehr die Rede – und auch 2018 wird zunehmend schwierig.
Der Tagesspiegel zitierte am Mittwoch aus einer Analyse der Unternehmensberatung Roland Berger mit dem Titel „Terminplan Eröffnung BER“. Das im Auftrag der Flughafengesellschaft erarbeitete Papier kommt zu dem Schluss, dass sich „ohne weitere Maßnahmen die Eröffnung des BER bis 2019 verzögern“ würde. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Flughafen 2018 in Betrieb geht, betrage nur drei Prozent.
In Gesellschafterkreisen wird vermutet, dass das Geheimpapier vom früheren Flughafenchef Karsten Mühlenfeld oder anderen geschassten Mitarbeitern öffentlich gemacht worden ist. „Gut möglich, dass da weitere Dokumente folgen werden“, hieß es. Die Roland-Berger-Analyse sei noch nicht bewertet worden. „Vorrang für uns hat: Der neue Flughafenchef Lütke Daldrup muss einen Zeitplan erarbeiten.“