Berlin City West: Neue Büros für den Ernst-Reuter-Platz
In der City West wird weiter gebaut. Nach der Eröffnung des Hochhauses Zoofenster und des Zoopalastes am Breitscheidplatz sowie des Hauses Cumberland am Kudamm stehen nun die nächsten Veränderungen am Ernst-Reuter-Platz an. Die Deutsche Bank will dort in den nächsten Jahren mehrere tausend Mitarbeiter aus ganz Berlin zusammenziehen.
Neben dem in den 1960er-Jahren errichteten Hochhaus der Deutschen Bank soll dafür bis Ende 2016 ein neuer Gebäude-Komplex für weitere rund 2 500 Mitarbeiter entstehen. Die Pläne für den „Deutsche Bank Campus“, wie das Projekt heißt, stammen vom Architekturbüro Hentrich-Petschnigg und Partner. „Wir haben die Pläne breit diskutiert, ich glaube, dass wir ein gutes Ergebnis erreicht haben“, sagte Marc Schulte (SPD), Stadtrat für Stadtentwicklung in Charlottenburg-Wilmersdorf, über den Entwurf. Der Neubau soll sich in der Höhe an der vorhandenen Bebauung orientieren. Ein weiteres Hochhaus ist nicht geplant.
Vorgesehen ist, einen Komplex mit rund 25 000 Quadratmetern Fläche zu errichten, sagte Markus Wiedenmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Kölner Firma Art-Invest Real Estate. Sie ist Bauherr des Projekts und wird die Büros an die Deutsche Bank vermieten. Art-Invest hat bereits vor wenigen Jahren das Hochhaus an der Otto-Suhr-Allee erworben, das komplett an die Deutsche Bank vermietet ist. Der nun geplante Neubau wird einer der größten Büro-Komplexe der Stadt – er bietet sogar mehr Platz als der 103 Meter hohe Bahn-Tower am Potsdamer Platz, der eine Nutzfläche von 22 000 Quadratmetern hat.
Die Deutsche Bank will am Ernst-Reuter-Platz die Mitarbeiter von anderen Standorten unterbringen. Im Gespräch ist beispielsweise, die Arbeitsplätze der Beschäftigten aus dem Postbank-Tower am Halleschen Ufer in Kreuzberg und aus der Berliner Bank an der Hardenbergstraße zum neuen Campus zu verlegen. Sowohl die Postbank als auch die Berliner Bank gehören zur Deutschen Bank. Mit den Beschäftigten, die bereits jetzt an der Otto-Suhr-Allee für die Deutsche Bank tätig sind, wird sich die Zahl der Mitarbeiter dort auf rund 3 000 erhöhen, heißt es.
Das Filialnetz der Deutschen Bank soll nach einer Mitteilung des Geldinstituts von den Standortveränderungen unberührt bleiben. Auch der Sitz der Deutschen Bank Unter den Linden in Mitte, behalte seine Funktion. Dort ist unter anderem die KunstHalle der Deutschen Bank beheimatet. Berlin ist mit rund 4 000 Mitarbeitern der weltweit fünftgrößte Standort der Deutschen Bank. „Die Schaffung des neuen Campus zeigt einmal mehr, wie sehr uns Berlin am Herzen liegt“, erklärte Harald Eisenach, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Region Ost der Deutschen Bank. „Mit dem Neubau wird eine attraktive und leistungsfähige Infrastruktur für die Mitarbeiter der Deutschen Bank und verschiedener Tochtergesellschaften entstehen – so wird in Zukunft eine noch bessere interne Zusammenarbeit ermöglicht.“
Der Neubau für den Deutsche Bank Campus könnte Auftakt zu einer weit umfangreichen Neugestaltung am Ernst-Reuter-Platz werden. Die Unternehmer-Familie Pepper, die mehrere Grundstücke dort besitzt, will ebenfalls Millionen investieren. Sie beabsichtigt, das sanierungsbedürftige Telekom-Haus an der Bismarckstraße abzureißen und durch einen Hochhausturm zu ersetzen. Die Genehmigung dafür steht jedoch noch aus (siehe Interview unten).
Der Bezirk will nicht nur neue Häuser planen, sondern zugleich überlegen, wie die Aufenthaltsqualität auf dem Platz verbessert werden kann. Dies soll auf einer der nächsten Standort-Konferenzen für die City West erörtert werden.