Gas wird billiger: Gasag kündigt Preissenkung um rund 20 Prozent an

Wegen geringerer Beschaffungskosten sollen die Kundenpreise fallen. Gasag verspricht: Alle Kunden werden davon profitieren.

Gasag-Energiesparladen am Hackeschen Markt
Gasag-Energiesparladen am Hackeschen MarktGerd Engelsmann

Die Berliner Gasag, Gas-Grundversorger für etwa 500.000 Berliner Gaskunden, wird die Preise senken. „Wir konnten bei der Energiebeschaffung günstiger für die Zukunft einkaufen und geben diese Entlastung unmittelbar an unsere Kundinnen und Kunden weiter“, sagt Gasag-Chef Georg Friedrichs. Zum 1. Mai will die Gasag demnach ihren Gaspreis „um rund 20 Prozent“ senken. Auch bei Strom- und Gaslaufzeitprodukten würden Kundinnen und Kunden aufgrund der sinkenden Preise am Großhandelsmarkt entlastet.

Vertriebsvorstand Matthias Trunk begründet die Preiskürzung mit sinkenden Beschaffungskosten für Gas. Diese erklärt er trotz fehlender Mengen aus Russland mit der Verfügbarkeit zusätzlicher Lieferungen aus anderen Quellen, der milden Witterung und dem landesweiten Sparverhalten von privaten und industriellen Gasverbrauchern.

Zugleich werden weitere Preissenkungen in Aussicht gestellt. „Je nachdem, wie sich die Preise am Energiemarkt weiterentwickeln werden, werden diese über Preisanpassungen auch in Zukunft zeitnah an die Kunden und Kundinnen weitergegeben werden.“ Um wie viel Cent die Preise je Kilowattstunde Gas reduziert werden sollen, ist allerdings noch offen. Die genaue Höhe der Preissenkung müsse noch berechnet werden, heißt es in der Gasag-Zentrale auf dem Schöneberger Euref-Campus.

Das Unternehmen hatte erst zu Jahresbeginn seine Preise in der Gas-Grundversorgung so drastisch angehoben wie nie zuvor. Zahlten Gasag-Kunden im sogenannten Grundversorgungstarif im Dezember noch je nach Verbrauch 10,07 oder 10,50 Cent pro Kilowattstunde Gas, so werden seit dem 1. Januar dieses Jahres 19,69 beziehungsweise 20,12 Cent verlangt. Das war eine Verteuerung um nahezu 100 Prozent und im Bundesvergleich tatsächlich ein überdurchschnittlicher Aufschlag. Laut Auskunft des Vergleichsportals Verivox hatten Grundversorger in Deutschland ihre Preise seinerzeit im Schnitt um vergleichsweise geringe 66 Prozent angehoben.

Gasag-Chef Georg Friedrichs
Gasag-Chef Georg FriedrichsCarsten Koall/dpa

Der Ankündigung zufolge wird der Preis je Kilowattstunde am 1. Mai also um etwa vier Cent fallen. Wie auf Nachfrage zu erfahren war, werde die Preissenkung alle in der Grundversorgung erreichen. „Es gibt keine Unterscheidung von Bestands- und Neukunden in der Grundversorgung“, stellt Gasag-Sprecherin Ursula Luchner klar. Bei einem Jahresverbrauch von 12.000 Kilowattstunden, was laut Gasag dem Bedarf einer Berliner Durchschnittswohnung entspricht, wird die Jahresrechnung somit um etwa 480 Euro geringer ausfallen. Darüber hinaus wird aber noch die Gaspreisbremse wirken, nach der für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs zwölf Cent pro Kilowattstunde gezahlt werden müssen.