Nach Oderberger Straße: Pankow macht auch Schwedter Straße zur Fahrradstraße

Prenzlauer Berg bekommt noch mehr Fahrradstraßen – und die alten Fahrradstraßen sollen noch sicherer werden. Dabei muss der Bezirk auch an die Feuerwehr denken.

Ein Teil der Oderberger Straße ist eine Fahrradstraße, jetzt sollen noch mehr folgen.
Ein Teil der Oderberger Straße ist eine Fahrradstraße, jetzt sollen noch mehr folgen.www.imago-images.de

Die Oderberger Straße ist noch nicht einmal zwei Wochen eine Fahrradstraße, da kündigt die Bezirksstadträtin von Pankow, Manuela Anders-Granitzki (CDU), schon weitere Straßen zur Umwidmung an. Sie kündigte der Berliner Zeitung gegenüber an, dass noch weitere Änderungen rund um die Eberswalder Straße geplant sind. „Derzeit laufen die Planungen für eine Fahrradstraße in der Schwedter Straße zwischen Bernauer/Eberswalder Straße und Schönhauser Allee“, sagt die Bezirksstadträtin. Diese Straße verlaufe durch Mitte und Pankow, weshalb beide Bezirksämter zusammenarbeiten. Der genaue Baubeginn stehe aber noch nicht fest.

„Da Markierungsarbeiten in den Wintermonaten nicht durchgeführt werden können“, sagt Anders-Granitzki, „wird die Fahrradstraße voraussichtlich erst im nächsten Jahr eingerichtet werden können.“ Die Pankower Bezirksstadträtin hat mit dem Fahrradstraßen-Projekt eine Forderung umgesetzt, die von den Grünen im Jahr 2019 aufgebracht wurde. Damals hatte Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) berichtet, dass man ein umfassendes Konzept für Fahrradstraßen im gesamten Bezirk erarbeitet habe. Bis zum Jahr 2023 sollten demnach 20 Straßen in Pankow in Fahrradstraßen umgewandelt werden können.

Das Land Berlin und der Bezirk Pankow streben jetzt nach eigener Aussage die Ausweisung von Nebenstraßen im Radverkehrsnetz als Fahrradstraßen an. Das Bezirksamt Pankow will damit die Vorgaben des Radverkehrsplans und des Mobilitätsgesetzes umsetzen. „Die neuen Fahrradstraßen sollen Menschen zum Radfahren motivieren“, sagt Anders-Granitzki. Erreicht werden solle dies durch ein erhöhtes Sicherheitsgefühl, schnelles Vorankommen sowie die Möglichkeit, nebeneinanderzufahren.

Dass das nicht überall leicht ist, merkten aber die Verkehrsplaner in den vergangenen Monaten. In der Stargarder Straße sind zum Beispiel die Markierungen noch nicht komplett angebracht und das führe immer wieder zu Irritationen bei Auto- und Fahrradfahrern. Außerdem nutzen Autofahrer die Straße weiterhin als Verbindung zwischen Prenzlauer und Schönhauser Allee.

Anders-Granitzki gibt zu, dass da noch Luft nach oben ist. „Das Bezirksamt wird daher nach den Sommerferien Verkehrsuntersuchungen in der Stargarder Straße durchführen“, sagt sie, „um den Anteil und die Wege des Durchgangsverkehrs zu ermitteln.“ Auf dieser Grundlage könnten dann, falls erforderlich, weitere verkehrsleitende Maßnahmen sinnvoll geplant und umgesetzt werden. Auf anderen Fahrradstraßen (Norwegerstraße zum Beispiel) gebe es keine Probleme mit Kfz-Durchgangsverkehren. Nachbessern wolle sie auch bei der Ossietzkystraße, dort gebe es noch zu viel Durchgangsverkehr in Richtung Majakowskiring. Das Bezirksamt plant eine bauliche Sperre am Majakowskiring.

Parkplätze sollen auch wegfallen im Kiez

Abschließend sieht sie auch in der Choriner Straße Verbesserungsbedarf, die ist schon jetzt eine Fahrradstraße, wird aber noch nicht als solche erkannt. Es sollen deshalb Markierungen und weitere Metallbügel zum Anschließen von Rädern eingeführt werden. Sollten dadurch Parkplätze wegfallen, ist das für den Bezirk ein „Nebeneffekt“. Durchfahrtsperren für Choriner oder Oderberger Straße seien allerdings bei diesen Straßen nicht praktikabel – wegen der Feuerwehrstation in der Oderberger Straße. Dass diese durchfahren können, muss weiterhin gewährleistet bleiben.

Die Feuerwehr von der Oderberger Straße hat sich auch gemeldet. Sie berichten, dass der Verkehr in den vergangenen Tagen „nach ersten Eindrücken abgenommen hat“. Veränderungen von Straßen mit Sonderrechten seien für Fahrer der Feuerwehr „immer eine besondere Herausforderung“. Schließlich müssen sich alle Teilnehmer, also Fahrzeuge, Radfahrer, Fußgänger, erst daran gewöhnen.