Berlin-Reinickendorf: Flüchtlinge demolieren Turnhalle und greifen Wachleute an
In einer Reinickendorfer Flüchtlingsunterkunft haben Bewohner am Donnerstagmorgen randaliert. Nach Aussagen des Sicherheitsdienstes schalteten sie gegen 2 Uhr zunächst die Beleuchtung der Schulturnhalle in der Zobeltitzstraße ein. Kurz darauf hätten mehrere Bewohner eine Glastür der Turnhalle beschädigt und die Tür zum Büro des Sicherheitsdienstes aufgebrochen, das sie verwüsteten. Zudem hätten sie persönliche Dinge der Mitarbeiter entwendet, teilte die Polizei mit.
Nach Angaben der Polizei griffen die etwa 50 aufgebrachten Bewohner aus verschiedenen Nationen die Sicherheitsleute mit Schlägen und Tritten an. Die Security-Leute zogen sich zurück und alarmierten die Polizei. Rund 30 Beamte waren nötig, um die Lage zu beruhigen und die Bewohner in die Unterkunft zurückdrängen.
Halle wird planmäßig geräumt
Als die Polizisten eintrafen, lag ein 28-jähriger Iraner am Boden. Er war offensichtlich nicht ansprechbar. Als sich ein als Rettungssanitäter ausgebildeter Polizist um ihn kümmerte, sprang der Mann plötzlich auf und schlug wild um sich und demolierte den auf dem Gelände geparkten Nissan eines Security-Mitarbeiters. Der betrunkene 28-Jährige konnte überwältigt werden. Er wurde in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses gebracht.
Die Polizisten leiteten mehrere Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung, Einbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung ein. Security-Mitarbeiter äußerten den Verdacht, dass die Aktion der Randalierer geplant war. Schon seit längerem gebe es Spannungen zwischen den Wachleuten und den Bewohnern.
Die Turnhalle der Mark-Twain-Schule steht direkt auf dem Schulgelände. Sie wurde am Donnerstag planmäßig geräumt. Die 120 Migranten kamen in eine andere Notunterkunft in der Spandauer Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne. Im Dezember hatte Berlin die Halle kurzfristig beschlagnahmt. Ursprünglich sollte die Notunterkunft schon im Mai wieder geräumt werden.