Reportage : Total Berlin
Die Torstraße hat viele Gesichter: hier ein Luxushotel, dort ein Pantoffelladen und überall Spätis. Am Abend beginnt auf einem Teil der Straße eine Party wie am Ballermann. Das Stadtgefühl dieses Sommers, konzentriert auf 234 Hausnummern.

BerlinWie ein Palast steht das ehemalige Kaufhaus Jonaß auf der Ecke von Torstraße und Prenzlauer Allee: sieben Stockwerke hoch, mit geschwungener Fassade. Über den Rand der Dachterrasse flattert Stoff von weißen Sonnenschirmen. Stolz trägt der Prachtbau die Nummer 1 einer Straße, die wohl jeder in Berlin kennt: Die Torstraße ist eine der wichtigsten Straßen im Bezirk Mitte, sie verbindet das Ende der Friedrichstraße mit dem Ende der Karl-Liebknecht-Straße, zwei Kilometer von West nach Ost und zurück, vierspurig, laut, dynamisch.
Das Kaufhaus Jonaß wurde Ende der 20er-Jahre an dieser Stelle im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Es hatte schon viele Herren: die jüdischen Gründer, die von den Nationalsozialisten vertrieben wurden, die Hitlerjugend, später das Politbüro der SED und das ZK-Institut für Marxismus-Leninismus der DDR.
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