Tod im Weißen See: Familie sammelt Geld für Rückführung von Mutter und Sohn

Die 29-jährige Yolanda F. und ihr 20 Monate alter Sohn Amani starben in Berlin. Sie sollen bei ihrer Familie in Südafrika beigesetzt werden.

Yolanda und Amani ertranken im Weißen See. Nun organisiert eine Freundin eine Spendenaktion für die Rückführung der Toten nach Südafrika. 
Yolanda und Amani ertranken im Weißen See. Nun organisiert eine Freundin eine Spendenaktion für die Rückführung der Toten nach Südafrika. Sophia Schneider-Archuleta

Es gibt viele Fotos von Yolanda F., auf denen sie mit ihrem kleinen Sohn Amani spielt, auf denen sie ihr Kind liebevoll in den Armen hält. Im Januar dieses Jahres hatte ihre in Südafrika lebende Familie letztmalig Kontakt zu der 29-Jährigen. Ende Februar entdeckte eine Spaziergängerin die Leichen von Mutter und Kind im Weißen See. Laut Obduktion ertranken Yolanda F. und ihr 20 Monate alter Junge.

Mit rührenden Worten hat sich nun die Familie von Mutter und Kind an die Öffentlichkeit gewandt, um Spenden für die Überführung der Toten in ihre Heimat Südafrika zu sammeln. „Yolanda war nicht nur Tochter, sondern auch geliebte Schwester, Tante, Enkelin, Nichte, Cousine und Freundin. Doch vor allem war sie Mutter. Sie lebte für ihren Sohn Amani Thando, liebte ihn und ihre Mitmenschen innig“, schreibt ihre Familie. Mutter und Kind seien gemeinsam aus dieser Welt geschieden. „Um ihnen ihre letzte Ruhe bei ihrer Familie in Südafrika zu ermöglichen, benötigen wir Spenden für die Überführung“, heißt es weiter auf https://gofund.me/2905eac8.

Am Ufer des Weißen Sees erinnert ein schlichtes Holzkreuz an das Schicksal von Mutter und Kind. Die Leichen konnten wenige Tage nach ihrer Entdeckung anhand von Fingerabdrücken identifiziert werden. Der Tod Yolanda F.s und ihres kleinen Sohnes, die in Weißensee gemeldet gewesen sein sollen, hatte ganz Berlin erschüttert.

Die 29-Jährige hatte seit 2018 in Deutschland gelebt, seit einiger Zeit in Berlin. Noch wurde der Fall bei der Polizei nicht zu den Akten gelegt. Verletzungen, die auf ein Fremdverschulden hindeuten könnten, wurden an den Leichen jedoch nicht festgestellt. Die Toten hatten schon einige Zeit im Wasser gelegen.

Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft offenbar ausgeschlossen, dass die junge Frau mit ihrem Kind im Eis eingebrochen sein könnte. Wie die Bild-Zeitung berichtet, schließen die Ermittler aus, dass Yolanda F. eine dünne Eisschicht auf dem See unterschätzt haben könnte.

Familie und Freunde von Yolanda F. hofften, dass die Ermittler den Fall aufklären können, schreibt eine Freundin der jungen Mutter. Es sei nicht leicht, Frieden zu finden, ohne zu wissen, was passiert sei.