Berlin und Potsdam müssen endlich mehr Geld für ihre Parks ausgeben
Der Klimawandel und die Dürre in der Region sorgen für massive Schäden in den Welterbe-Parks wie Sanssouci. Es braucht eine Debatte über die Rettung.

Der Klimawandel ist längst auch in den weltberühmten Parks der Preußenkönige in Berlin und Potsdam angekommen, etwa im Park von Schloss Charlottenburg oder in Sanssouci. Dieser französische Name bedeutet „ohne Sorgen“ – doch davon ist der Unesco-Welterbe-Park inzwischen weit entfernt.
Mehr als zwei Drittel der teilweise mehr als 100 Jahre alten Bäume sind geschädigt von der jahrelangen Trockenheit, die in der Region Berlin-Brandenburg besonders heftig ist. Viele alte Bäume mussten bereits gefällt werden. Nicht nur bei den herbstlichen Stürmen, sondern auch jetzt im Sommer kann es passieren, dass trockene Äste einfach „vom Himmel“ fallen und Besucher verletzen könnten.
Und ganz sicher wird das Problem mit zunehmender Trockenheit nicht kleiner. Deshalb muss es bald eine breite Debatte darüber geben, was unserer Gesellschaft diese vom Menschen vor Jahren oder gar Jahrhunderten geschaffenen Kulturlandschaften wert sind. In Potsdam wird ein Parkeintritt seit Jahren diskutiert, bislang gibt es nur einen freiwilligen Eintritt. Doch die Frage der Finanzen wird mit jedem Wetterextrem und jedem vertrockneten Baum drängender.
Es ist damit zu rechnen, dass in den Potsdamer Parks – vor allem aber auch in der grünen Stadt Berlin – die hitzebedingten Schäden weiter massiv zunehmen. Dann muss auch massiv mehr Geld in diese Wunder der Naherholung gesteckt werden. Entweder kann dann von den konkreten Nutzern bei jedem Besuch ein Eintrittsgeld verlangt werden. Oder das Ganze wird stärker durch Steuergeld finanziert – wie es zum Beispiel bei Kulturstätten der Fall ist.
Denn auch die Parks sind Stätten der Muße, der Ablenkung und der Erholung – und des Lernens über die Natur. Sie sollten uns mehr Geld wert sein. Denn es dauert sehr lange, einen vertrockneten 200 Jahren alten Baum zu ersetzen.