Berliner Bäder kündigen Sanierungen für 150 Millionen Euro an

Drei Schwimmbäder in Kreuzberg, Schöneberg und Hohenschönhausen sollen 2023 saniert werden. In den nächsten Jahren sind weitere Sanierungen geplant.

Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Bäder-Betriebe, Dr. Johannes Kleinsorg, erklärt am Mittwoch die geplanten Bauprojekte.
Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Bäder-Betriebe, Dr. Johannes Kleinsorg, erklärt am Mittwoch die geplanten Bauprojekte.Jörg Krauthöfer/imago

Das Wellenbad am Spreewaldplatz in Kreuzberg, das Stadtbad Schöneberg und die Schwimmhalle Zingster Straße in Hohenschönhausen – alle drei Schwimmbäder sollen saniert werden. Insgesamt stehen dem landeseigenen Unternehmen für bereits laufende und die drei geplanten Sanierungen 152 Millionen Euro zur Verfügung. „Das ist eine enorme Summe, die es uns ermöglicht, so umfassend in die Bäder zu investieren, wie das bisher nicht möglich war“, sagt Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe (BBB), bei einer Pressekonferenz im Kreuzberger Wellenbad.

Demnach stehen rund 42 Millionen Euro für die geplante Sanierung dieses Schwimmbades zu Verfügung. Das sei die größte Einzelinvestition in der Geschichte der BBB, sagt Kleinsorg. Zuerst hieß es, dass das Bad für die Umbaumaßnahmen ab Mai dieses Jahres seine Pforten schließt, der Termin für die Schließung könne allerdings weiter bis Ende Juni geschoben werden, sagt Kleinsorg auf Nachfrage. Die Sanierung des Wellenbads am Spreewaldplatz soll dreieinhalb Jahre dauern, für diese Zeit bliebe das Schwimmbad komplett geschlossen.

Neben Kleinsorg sitzen auch Jana Kuhnle und Professor Peter Arnke vom Architektenbüro AHM Architekten. Grund für den langen Bauzeitraum sei die „hochkomplexe technische Ausstattung des Schwimmbads“, sagt Peter Arnke. Auch die Vorgaben vom Gesetzgeber zum Beispiel zur Energieeinsparung seien im Umbau kompliziert. Seine Kollegin Jana Kuhnle spricht an, dass Inklusion ein wichtiges Thema für den Umbau sei. „Wir machen jetzt das ganze Bad barrierefrei.“ Die besondere Dachkonstruktion des Schwimmbads mit dem „einzigartigen Tragwerk“ solle dabei erhalten bleiben, sagt Peter Arnke.

Großer politischer Konsens zur Entwicklung der Berliner Bäder

Neben den drei geplanten Projekten in diesem Jahr sind in den nächsten Jahren noch weitere Sanierungsvorhaben geplant, darunter im Stadtbad Mitte, im Sommerbad am Insulaner und im Kombibad Mariendorf. Auch Neubauten seien in Planung, zum Beispiel das Multifunktionsbad Pankow. Für diese Projekte stehen bis zum Jahr 2030 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung.

Die großen finanziellen Mittel, die dem landeseigenen Unternehmen zur Verfügung stehen, seien höher als ursprünglich erwartet, sagt Johannes Kleinsorg. Alleine im letzten Jahr sei ein zusätzlicher zweistelliger Millionenbetrag zugesagt worden, mit dem die BBB vorher nicht gerechnet hatten. Das sei wichtig, denn neben dem täglichen Betrieb sei auch die Entwicklung der Berliner Bäderlandschaft ein Auftrag der Berliner Bäder-Betriebe. Dafür gebe es auch einen breiten Kompromiss in allen Parteien des Abgeordnetenhauses, sagt Kleinsorg.