Berliner FDP: Martin Lindner wieder Spitzenkandidat

Der FDP-Landesvorsitzende Martin Lindner soll die Berliner Liberalen in diesem Herbst zum zweiten Mal in den Bundestagswahlkampf führen. Der 47-Jährige wurde auf einer Bundeswahlversammlung am Freitagabend mit 83,3 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt. Der Jurist erhielt 275 Ja-Stimmen, 48 votierten gegen ihn, 7 enthielten sich. 2009 hatte Lindner den Spitzenplatz in einer Kampfkandidatur gegen den damaligen FDP-Landeschef Markus Löning erobert. Lindner ist inzwischen Fraktionsvize im Bundestag und wirtschaftspolitischer Sprecher.

In seiner Bewerbungsrede warb Lindner für eine Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition. Deutschland stehe bei der Bundestagswahl „vor einer der schärfsten inhaltlichen Weichenstellungen der letzten 30 Jahre“, sagte Lindner. Mit Rot-Grün erlebe Deutschland „eine Renaissance der Spießigkeit. Der Staat schreibe vor, was seine Bürger essen, trinken, rauchen, denken oder wohin sie in Urlaub fahren.

Die Berliner FDP würde gern wieder drei Abgeordnete in den Bundestag entsenden. 2009 war ihr das mit einem Wahlergebnis bei der Bundestagswahl von 11,5 Prozent gelungen. Derzeit scheint der Wiedereinzug der Liberalen in den Bundestag ungewiss. Allerdings kam die FDP jetzt erstmals seit Monaten in Umfragen wieder auf fünf Prozent. Vorher waren es weniger. In Berlin steht die FDP noch schwächer da. Bei der Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2011 flog sie mit nur 1,8 Prozent der Stimmen aus dem Landesparlament. (dpa)