Berliner Ganztagsschulen: Gymnasien sehen sich benachteiligt

Berlin - Immer mehr Berliner Schüler besuchen Ganztagsschulen. Die neuen Sekundarschulen sind prinzipiell als Ganztagsschulen angelegt. Doch in fast jedem Bezirk gibt es inzwischen auch ein Ganztagsgymnasium, an dem Schüler bis 16 Uhr betreut werden. Aber die sehen sich gegenüber den Sekundarschulen benachteiligt.

Das beklagen die neun Schulleiter der Ganztagsgymnasien jetzt in einem Brief an die neue Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). „Die Gymnasien haben deutlich weniger Schülerarbeitsstunden als die Integrierten Sekundarschulen“, heißt es in dem Schreiben. Deshalb könnten die Ganztagsgymnasien ihre Schüler nicht in dem gleichen Maße fördern, etwa bei der Hausaufgabenbetreuung. „Lernbüros oder Studienzeiten in enger Verzahnung mit dem Fachunterricht sind die notwendige qualitative Förderung“, heißt es weiter. Viele Ganztagsgymnasien hätten gerade auch wegen ihres vergleichsweise hohen Migrantenanteils von teilweise über 80 Prozent „einen besonderen Förderbedarf, wenn sie das Abitur in 12 und nicht in 13 Jahren ablegen sollen“.

Die Schulleiter berufen sich auf einen Passus in der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und CDU, wonach die zusätzliche Ganztagsausstattung „schulartübergreifend identisch“ sein soll.

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