Berlin - Die Verlängerung der U-Bahnlinie zur Berliner „Kanzler-U-Bahn“ wird voraussichtlich 92 Millionen Euro teurer als geplant. BVG-Sprecherin Petra Reetz bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht der „Berliner Morgenpost“. Demnach könnten die Kosten für den U-Bahn-Bau durch die historische Mitte der Hauptstadt auf 525 Millionen Euro steigen. Bislang hatten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) für die zwei Kilometer lange Tunnelstrecke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor 433 Millionen Euro veranschlagt.
„Diese Kalkulation stammt jedoch aus dem Jahr 1993“, sagte Reetz. „Inzwischen ist das Projekt teurer geworden.“ Die Mehrkosten müssen dem Bericht zufolge der Bund und das Land Berlin tragen. Noch werde das Geld aber nicht gebraucht, sagte Reetz. „Bis 2015 werden die 433 Millionen Euro reichen.“ Verhandlungen über die Finanzierung werde es deshalb vorläufig noch nicht geben.
Die Mehrkosten entstehen dem Bericht zufolge durch höhere Baukosten und gestiegene Sicherheitsanforderungen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit sei heute teurer als es 1993 abzusehen war. „Früher hat es quasi gereicht, ein Baustellenschild aufzustellen“, sagte Reetz. „Heute erwarten die Bürger, dass sie viel umfassender über Bauprojekte informiert werden.“
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Die U-Bahnlinie 5 wird gerade vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor verlängert. Drei neue Bahnhöfe entstehen. Am Brandenburger Tor soll die U5 an die Kanzlerlinie genannte U55 andocken, die über den Bundestag zum Hauptbahnhof führt. Im Herbst 2019 soll alles fertig sein. (dpa)