Berliner Mieterverein legt eigenes Konzept für Mietendeckel vor

Berlin - Der Berliner Mieterverein hat ein eigenes Konzept für einen Mietendeckel vorgelegt. Er schlägt vor, Obergrenzen auf Basis des durchschnittlichen Mietniveaus im Jahr 2010 und des allgemeinen Anstiegs der Lebenshaltungskosten seither festzulegen. Die Grenzen sollen nach Alter der Wohnungen und nach deren Größe differenziert sein, nicht jedoch etwa nach der Lage der Wohnungen, wie Verbandsgeschäftsführer Reiner Wild am Dienstag erläuterte. Für energetische Modernisierungen oder den Einbau eines Aufzugs sollen dem Konzept zufolge Aufschläge möglich sein.

Gesetzentwurf für Mietendeckel soll bis Oktober vorliegen

Nach den Worten Wilds würde das Konzept zur Folge haben, dass die Mieten für etwa drei Viertel der Berliner Mietwohnungen vorerst nicht mehr steigen. Für Wohnungen, deren Mieten unter den Obergrenzen liegen, gäbe es hingegen Spielräume, die aber auf jährlich 1,5 Prozent begrenzt werden sollen.

Mitte Juni hatte der rot-rot-grüne Senat Eckpunkte für einen Mietendeckel vorgelegt, die ein Einfrieren der Mieten auf dem heutigen Niveau für fünf Jahre vorsehen. Bis Oktober soll ein Gesetzentwurf dazu vorliegen. Der Mieterverein hält sein Konzept klar definierter Mietobergrenzen für langfristig tragfähiger, wie Wild sagte. (dpa)