Berlin -Am Sonntag betrug der R-Wert 1,41. An diesem Pfingstmontag kletterte der Reproduktionswert in Berlin auf 1,66, meldete die Senatsgesundheitsverwaltung am Abend. Damit hat der Wert bereits zum zweiten Mal in Folge den Grenzwert zur roten Ampel von 1,2 überschritten. Da die Alarmstufe aber erst erreicht wird, wenn der Wert dreimal hintereinander überschritten wird, bleibt die sogenannte Corona-Ampel zunächst auf Grün.

Der Berliner Senat hatte ein Warnsystem aus drei Indikatoren beschlossen, mit dem die Pandemie-Entwicklung in Berlin beobachtet und bewertet wird. Einer ist der R-Wert, der angibt, wie viele Menschen im Schnitt ein Corona-Infizierter anstecken kann. Als kritische Grenze gilt 1. Der Senat hatte festgelegt, dass die Ampel auf Gelb gestellt wird, wenn der Wert in Berlin dreimal in Folge höher als 1,1 ist. Und eben Rot, wenn der Wert dreimal höher als 1,2 liegt.
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Handlungsbedarf besteht aber nach dem Senatsplan erst, wenn ein zweiter Indikator auf Rot steht. Das ist derzeit nicht der Fall. Dieser Indikator beinhaltet die Neuinfektionen pro Woche. Die Grenzen sind hier: weniger als 20 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner ist Grün, mehr als 20 ist Gelb und mehr als 30 Neuinfektionen in einer Woche auf 100.000 Einwohner wäre Rot. Der Wert am Montagabend wurde von der Senatsgesundheitsverwaltung mit 4,5 angegeben.
Der dritte Wert ist der Anteil der Covid-19-Patienten an den Plätzen in den Intensivstationen. Sind es weniger als 15 Prozent, zeigt die Ampel Grün, bei mehr als 15 Prozent Gelb, und bei mehr als 25 Prozent ist sie rot. Der aktuelle Wert: 3,2 Prozent.
Die Senatsgesundheitsverwaltung nennt keine Gründe, warum der R-Wert so gestiegen ist. Sie weist vielmehr darauf hin: Je geringer die Fallzahlen, desto schwankungsanfälliger ist die geschätzte Reproduktionszahl.
Stehen zwei Ampeln auf Gelb, gibt es einen sogenannten Erörterungsbedarf von möglichen Anti-Corona-Maßnahmen. Stehen zwei Ampeln auf Rot, gibt es wieder Einschränkungen, oder beschlossene Lockerungen werden nicht umgesetzt.
In Berlin gibt es derzeit 6838 bestätigte Fälle. Im Krankenhaus isoliert und behandelt werden 138 Personen, davon 40 intensivmedizinisch. 198 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben - seit Sonntag war zunächst kein weiteres Opfer hinzugekommen.