Berliner Zoo: Chinas Präsident Xi und Kanzlerin Merkel besuchen am Mittwoch den Zoo

Vor einer Woche landeten sie bereits wie Staatsgäste in Schönefeld. Nun sollen die neuen Hauptstadt-Pandas Jiao Qing („Schätzchen“) und Meng Meng („Träumchen“), die bisher streng von der Öffentlichkeit abgeschirmt sind, auch mit einem richtigen Staatsakt im Berliner Zoo begrüßt werden.

In zwei Tagen ist es soweit. Bis ins letzte Detail wurde die Zeremonie geplant, die am 5.Juli im Beisein des chinesischen Präsidenten Xi Jinping und Bundeskanzlerin Angela Merkel stattfinden soll. Erst danach dürfen die Zoo-Besucher sie endlich bestaunen. Die Pandas sollen 15 Jahre in Berlin bleiben und sind eine Leihgabe Chinas – Preis: angeblich eine Millionen Euro pro Jahr.

Hinter riesigem Vorhang versteckt

Im Zoo laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Bauleute legten am Wochenende sogar Sonderschichten ein, damit das 5800 Quadratmeter große und zehn Millionen Euro teure Panda-Gehege für den Staatsakt am kommenden Mittwoch im vollen Glanze erstrahlt.

Vom Trubel bekommen „Träumchen“ und „Schätzchen“ nichts mit. Sie tummeln sich im Innern der Anlage in den mit Sichtblenden geschützten „Wohnzimmern“, knabbern ungestört kiloweise Bambus.

Richtig ernst wird es bereits am Dienstag. Wenn nach 18 Uhr die letzten Besucher den Zoo verlassen haben, wird die Panda-Anlage von deutschen und chinesischen Sicherheitsleuten inspiziert und weiträumig für den Staatsakt abgesperrt. „Ob Jiao Qing und Meng Meng schon vorab erstmals ihre getrennten Außengehege erkunden dürfen, hängt von der Erlaubnis des Veterinäramtes ab“, erklärte Zoo-Direktor Andreas Knieriem.

Den Vorhang lüften

Klar ist hingegen, wie der Festakt abläuft. Laut Protokoll, das zwischen den Chinesen, dem Kanzleramt und dem Senat monatelang erarbeitet wurde, werden vor der Panda-Anlage ab 15 Uhr der Regierende Bürgermeister Michael Müller, Zoo-Aufsichtsratschef Frank Bruckmann und Zoo-Direktor Knieriem auf die Staatsgäste warten und erste Reden halten. 15.30 Uhr sollen die Bundeskanzlerin und Chinas Präsident eintreffen. Für 15.45 Uhr ist der Beginn des Staatsaktes vorgesehen. Geplant ist, dass chinesische Künstler auftreten, während die Pandas in der Innenanlage auf ihren großen Moment warten.

Statt mit Sichtblenden sind die Fenster ihrer jeweils 80 Quadratmeter großen Quartiere dann mit einem 18 Meter langen und 3,35 Meter hohen Vorhang aus rotem Stoff verhängt, der in einer Berliner Schneiderei gefertigt wurde.

Wer ihn hochziehen darf – und somit die Ehre hat, aller Welt die Pandas zu präsentieren –, wurde in diplomatischen Gesprächen geklärt. Drei Zoo-Mitarbeiterinnen sollen nach den Reden der Staatsoberhäupter um 16.15 Uhr den Vorhang lüften. Laut Protokoll werden dann die Pandas zu sehen sein. Vorausgesetzt, sie sind am Fenster und liegen nicht irgendwo bambusfressend in der Ecke.

Nur Kinderpreis

Trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen ist der Zoo am Tag des Staatsaktes wie gewohnt ab 9 Uhr geöffnet. Allerdings kommt man nur über den Eingang Löwentor hinein. Der Zugang Elefantentor ist wegen der Zeremonie gesperrt. „Da die Besucher aufgrund der Absperrungen nicht den ganzen Zoo zur Verfügung haben, müssen sie am 5.Juli nur den Kinderpreis zahlen“, sagt Sprecherin Katharina Maria Sperling. Erwachsene zahlen also für die Tageskarte (ohne Aquarium) statt 15,50 Euro nur 8 Euro.

Für die Besucher gibt es die Pandas aber erst ab 6. Juli richtig zu sehen, da noch die Absperrungen nach dem Festakt abgebaut werden müssen. Das bärige Ereignis wird bis Sonntag mit einem großen China-Fest gefeiert: Essen aus dem Reich der Mitte wird angeboten und chinesische Künstler treten auf.