Besuch von Barack Obama: Über Berlin wird eine Flugverbotszone eingerichtet

Berlin - Während des Besuchs von US-Präsident Barack Obama in der nächsten Woche in Berlin ist der Luftraum über der Hauptstadt für die meisten Privatflugzeuge komplett gesperrt.

Im Regierungsviertel richtet die Polizei von Mittwoch bis Freitag eine große Sicherheitszone ein. Weitere Straßen werden an den jeweiligen Tagen in der Nähe von Obamas Aufenthaltsorten gesperrt.

Die Deutsche Flugsicherung teilte am Freitag mit, das Bundesverkehrsministerium habe ein „Flugbeschränkungsgebiet für den Schutz der Staatsgäste eingerichtet“. Von Mittwoch bis Freitag (16.-18.11.) sind Privatflugzeuge mit Sichtflug, Segelflugzeuge, Drohnen und Modellflugzeuge verboten.

Die Sperrzone ist kreisförmig, hat einen Durchmesser von 55 Kilometern und gilt bis zur Höhe von 3000 Metern. Erlaubt sind die üblichen Linien- und Charterflüge von und zu den Flughäfen, staatliche Flüge im Zusammenhang mit dem Staatsbesuch, Flüge von Polizei und Rettungsdiensten sowie Privatflüge nach Instrumentenflugregeln.

Obama in Berlin: Parkverbot im Regierungsviertel

Im Regierungsviertel hingen bereits am Freitag Hinweise der Polizei aus. Von Mittwoch um 16 Uhr bis Freitag um 14 Uhr dürfen im Regierungsviertel zwischen Holocaust-Mahnmal, Brandenburger Tor, Reichstag, Kanzleramt und Spreebogen weder Autos, noch Motorräder, Fahrräder oder geschlossene Behälter abgestellt werden.

Auch die ersten Abschnitte der Straße des 17. Juni am Platz des 18. März und des Boulevards Unter den Linden am Pariser Platz gehören zu dieser Sicherheitszone.

Obama kommt ohne Familie. Wo er wohnen wird, wurde bisher nicht bekannt. Das Nobelhotel Adlon am Brandenburger Tor liegt innerhalb der Sicherheitszone und käme als Quartier in Frage. Es gibt zudem Hinweise, dass die Brandenburger Polizei größere Sicherheitsmaßnahmen am Gästehaus der Bundesregierung in Meseberg in Brandenburg nördlich von Berlin plant. 2013 wohnte Obama im Hotel Ritz Carlton am Potsdamer Platz.

Berliner Polizei äußert sich nicht zum Obama-Besuch

Die Berliner Polizei sagte wie üblich nichts zu den geplanten Sicherheitsvorkehrungen. Bei früheren Staatsbesuchen dieser Kategorie gab es umfangreiche Straßensperrungen, Scharfschützen der Polizei auf Dächern, Polizeiboote auf der Spree, zugeschweißte Gullys und das Verbot für Nachbarn von bestimmten Hotels oder anderen Orten, ihre Fenster zu öffnen und Balkone zu betreten.

Der Deutsche Aero Club (DAeC), Verband des Luftsports und der Allgemeinen Luftfahrt, kritisierte die angekündigte Sperrung für Teile des privaten Flugverkehrs als „völlig überzogen und regelrecht absurd“. Bereits geplante Flüge und Reisen müssten kurzfristig abgesagt werden, Flugschulen und Flugplatzbetreibern drohe wirtschaftlicher Schaden, teilte der Verband am Freitag mit. Mehrere kleinere Flugplätte nahe Berlin seien betroffen. (dpa)