Blankenfelde-Mahlow-Bei einem stillen Gedenken hat die Brandenburger Landesregierung an den gestorbenen Briten Noël Martin erinnert, der vor 24 Jahren Opfer eines rassistischen Angriffs wurde. Staatssekretär Benjamin Grimm legte am Freitag am Mahnmal für die Tat in Blankenfelde-Mahlow (Teltow-Fläming) ein Blumengebinde nieder. Auch ein Gebet wurde gesprochen, Reden gab es nicht.
Bis zu 50 Menschen kamen nach Angaben der Potsdamer Staatskanzlei, darunter auch Vertreter der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow und der Noël- und Jacqueline-Martin-Stiftung. Das Gedenken fand fast zeitgleich mit der Trauerfeier und Beisetzung Martins in Birmingham in Großbritannien statt.
Der damalige Bauunternehmer und seine Kollegen waren am 16. Juni 1996 von jungen Rechtsradikalen in Mahlow angepöbelt und mit dem Auto verfolgt worden. Steine wurden auf die Autos der Bauleute geworfen. Der damals 36-jährige Martin prallte daraufhin mit seinem Wagen gegen einen Baum. Der gebürtige Jamaikaner war wegen des Unfalls vom Hals an gelähmt und saß seitdem im Rollstuhl.
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Die beiden Täter verbüßten mehrjährige Haftstrafen. In Mahlow erinnert ein Mahnmal an die rechtsextremistische Tat. Martin war im Juli im Alter von 60 Jahren gestorben. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte ihn für den Einsatz für ein gewaltfreies Miteinander als Vorbild gewürdigt.