Brandenburg: Kenia-Koalition in Potsdam könnte gut funktionieren

In Brandenburg läuft derzeit alles auf eine Regierung aus SPD, CDU und Grüne hinaus, darauf haben sich die Parteien nach zweiwöchigen Sondierungen geeinigt. Die Idee ist durchaus zukunftsweisend, denn nach dem Niedergang der früheren Volksparteien sind Zweierkoalitionen kaum noch regierungsfähig. Diese Variante, die sogenannte Kenia-Koalition, wäre ein bundesweites Novum, denn Kenia regiert bislang nur in Sachsen-Anhalt – dort unter Führung der CDU.

Wenn die Koalition zustande kommt, wäre Rot-Schwarz-Grün zumindest in Brandenburg die neue und wahre große Koalition, denn sie hätte fünf Stimmen Mehrheit und würde ein breites Wählerspektrum abdecken: Die SPD könnte sich wieder als soziale Partei profilieren, die Grünen können dem Umweltschutz zu deutlich mehr Bedeutung verhelfen und die CDU kann in Fragen der inneren Sicherheit klare Kante gegen die AfD zeigen. Die Gegensätze zwischen den neuen Partnern wären zudem so groß, dass es garantiert nicht langweilig wird.

Nur eine Stimme Mehrheit

Als andere mögliche Regierungsvariante wurde über Rot-Grün-Rot verhandelt. Der Vorteil dabei wäre, dass dann die gesamte Region Berlin-Brandenburg von dieser Farbkonstellation regiert würde. Der Nachteil ist, dass in Brandenburg dieses linke Bündnis nur eine Stimme Mehrheit hätte und einen massiven Gegenwind aus dem konservativen Lager und von Rechtsaußen bekommen würde.

Denn AfD und CDU haben bei der Landtagswahl am 1. September zusammen etwas mehr als 39 Prozent der Stimmen eingesammelt. Eine rot-grün-rote Regierung würde dann wohl dafür sorgen, dass sich CDU und AfD in der Opposition weiter annähern.