Charité und Helios vor dem Gesundheitsausschuss wegen Personalmangel

Der rbb berichtete, dass ein Kind gestorben sei, weil es angeblich nicht rechtzeitig in der Charité aufgenommen worden war. Der Vorwurf wurde als falsch zurückgewiesen.

Berlin-Die Kinderkrebsstationen der Charité und des Helios-Klinikum in Buch geraten wegen Personalmangels in einigen Fällen an ihre Grenzen. Hinzu kommt, dass sie wegen ihrer hohen Spezialisierung bei Patienten aus ganz Deutschland gefragt sind.

Besonders auf Kinderkrebsstationen fehlt Personal.
Besonders auf Kinderkrebsstationen fehlt Personal.dpa/Sven Hoppe

Das haben Vertreter der beiden Krankenhäuser am Montag vor dem Gesundheitsausschuss erklärt. Grund für die Anhörung war ein Bericht des Senders RBB, wonach ein Kind gestorben ist, weil es  in der Charité angeblich nicht rechtzeitig aufgenommen worden war.

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Fehlende Pflegekräfte auf Kinderkrebsstationen

  „Das Kind ist an einer schweren Leukämie gestorben und nicht am Pflegenotstand“, sagte  Prof. Dr. Angelika Eggert, Direktorin der Kinderklinik an der Charité.

Ärzte und Pflegekräfte, die mit solchen Situationen umgehen können, fehlen in Deutschland, in Berlin und eben auch auf den Kinderkrebsstationen.

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Eltern übernehmen Aufgaben von Pflegekräften

„Wir sind die modernste Onkologie für Kinder in Deutschland. Doch wir brauchen Fachkräfte. Der Arbeitsmarkt ist aber leer“, klagt Eggert. Wer auf der Kinderonkologie arbeite, behandle mit nicht immer ungefährlichen Chemotherapien und müsse sich zusätzlich auf Kinder einstellen.

Um das Personal-Loch zu stopfen, will man Arbeitskräfte von der Erwachsenen-Onkologie einsetzen, so Charité-Vorstand Prof. Dr. Ulrich Frei.

Die Personalsituation am Helios-Klinikum Buch sei auf der Kinderonkologie noch gut, so Chefarzt Patrick Hundsdörfer. Allen Stellen seien besetzt, es gäbe nicht zu wenig Fachkräfte. Perspektivisch steuere man aber auf einen Engpass zu. "Die Charité und wir arbeiten gut zusammen. Wir schaffen es, so  alle Patienten in Berlin versorgen. Es gab nie einen Aufnahme-Stopp", erklärt der Chefarzt weiter.  Aber: Die Zahl der Aufnahmen am Klinikum in Buch sei in den letzten sieben Wochen aber  gestiegen. 

Korrektur: Der Artikel  musste im Vergleich zu einer vorigen Fassung korrigiert werden. Uns ist beim Verfassen an einem Punkt ein Fehler passiert, der uns sehr leidtut. Wir bitten um Entschuldigung.

Die Helios-Kliniken Buch teilen dazu mit: "Auslöser für die Berichterstattung war ein Fall, bei dem ein an akuter Leukämie erkranktes Kind an der Charité nicht rechtzeitig aufgenommen worden war. In den Beiträgen von Berliner Kurier und Berliner Zeitung wird behauptet, das besagte Kind sei daraufhin nach Berlin-Buch gebracht worden und hier nicht versorgt worden. Das entspricht nicht der Wahrheit, da dieses Kind zu keinem Zeitpunkt im Helios Klinikum Berlin-Buch war."