Club in Mitte macht dicht: Klappe zu, KingKongKlub tot

Berlin - Bevor Clubbetreiberin Kathrine Ohland jedoch endgültig die Türen schließt, wird noch mal einen Monat lang richtig gefeiert, um sich bei allen Gästen für die vergangenen elf Jahre zu bedanken.

Der KingKongKlub muss schließen Ende April. Was ist passiert?

Mein Mietvertrag wurde nicht verlängert. Der Eigentümer will die Räume anderweitig nutzen und will im Zuge dessen auch das Dachgeschoss renovieren. Meine Wohnung ist auch betroffen.

War das ein Schock für Sie?

Ich habe schon irgendwie damit gerechnet. Zum einen lief der Sommer für mich eher bescheiden, da hatte ich keine gute Verhandlungsgrundlage. Zum anderen haben ja immer mehr Clubs in Mitte Probleme und müssen schließen. Ein Umzug in andere Räume war aber keine Option für mich.

11 Jahre KingKong: Gibt es ein persönliches Highlight, an das Sie sich gerne erinnern?

Es gab natürlich viele unvergessene Abende aber ich werde mich immer daran erinnern, als Grant Hart, Sänger und Songschreiber Hüsker Dü – einer meiner Lieblingsbands – 2010 bei uns zu Gast war. Das war ein tolles Konzert für mich. An dem Abend hat auch der Fernsehsender Arte für die Reihe „Tracks“ in unserem Laden gedreht.

Was ist bis zur Schließung noch geplant?

Wir haben natürlich noch einige Veranstaltungen im Programm. Zum Abschiedswochenende am 18. und 19. April findet die offizielle Party zur Schließung statt – mit vielen befreundeten DJs und guter Musik. Am 20. April wird dann zugemacht. Bis Ende April muss geräumt sein. Bis dahin leeren wir das Lager, und alle sind eingeladen, sich ein Andenken an den Club zu sichern. Wir wollen Möbel, Technik und Dekoration verkaufen.

Wie sehen Sie die Entwicklung Ihres Kiezes im Laufe der vergangenen Jahre?

Ich finde es schade, wenn Clubs schließen müssen, die seit Jahren an ihrem Ort waren. Das ist negativ für die betreffenden Bezirke. Auch die Verdrängung der alteingesessenen Bewohner spielt da mit rein. Ich habe selbst erlebt, wie viele meiner Stammkunden nach Kreuzberg und Neukölln gezogen sind, weil sie sich die Mieten in Mitte nicht mehr leisten konnten. Ein Stadtteil ist nur dann interessant, wenn die gesellschaftliche Mischung stimmt.

Wie geht es für Sie persönlich weiter?

Ich knüpfe an mein Studium an und beginne eine Fortbildung zur Lehrerin. In Mitte bleibe ich aber wohnen, auch wenn ich aus dem Haus raus muss. Mein Sohn hat sich doch sehr an die Umgebung gewöhnt.

Das Interview führte Corinne Plaga.

KingKongClub, Brunnenstraße 173, Mitte. Geöffnet täglich ab 21 Uhr.

www.king-kong-klub.de