Das müssen Sie über die Bombenentschärfung am Freitag in Berlin-Mitte wissen

Am Freitag wird nahe des Hauptbahnhofs in Berlin-Mitte eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Rund um den Fundort des Blindgängers kommt es zu umfangreichen Verkehrsbehinderungen, ein Sperrkreis wird eingerichtet. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem Thema.

Aktuelle Informationen finden Sie in unserem Liveticker am Freitag!

Wo wurde die Bombe entdeckt?

Bereits am Sonnabend war ein Kranführer bei Bauarbeiten an der Heidestraße 17 vor dem Hauptbahnhof auf den 500 Kilogramm schweren Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen.

Kriminaltechniker entschieden, dass die Bombe im Erdreich und durch Zäune ausreichend geschützt sei. Deshalb wird sie erst am Freitag entschärft. Die Bombe, von der laut Polizei keine unmittelbare Gefahr ausgeht, wird aber bewacht. Die Polizei wird für die Entschärfung am Freitag einen Sperrkreis mit einem Radius von 800 Metern einrichten.

Wer ist vom Sperrkreis betroffen?

Die Feuerwehr schätzt, dass etwa zehntausend Menschen die Häuser verlassen müssen. Im Sperrkreis liegen der Hauptbahnhof, der zeitweise komplett gesperrt werden muss, der Bundesnachrichtendienst, das Bundeswirtschafts- und das -verkehrsministerium sowie das Bundeswehrkrankenhaus. 

Zum Teil liegt auch das Gelände der Charité im Sperrkreis. „Betroffen ist der nordwestliche Bereich des Campus Charité Mitte mit den Gebäuden an der Invalidenstraße bis zum Berliner Medizinhistorischen Museum“, teilte ein Klinik-Sprecher mit. „Außer dem Museum müssen auch wenige ambulante Bereiche, Teile der Verwaltung und 40 stationäre Betten evakuiert werden.“ Das Bettenhochhaus sei aber nicht betroffen.

Auch einige Botschaften, die sich in dem Bereich befinden, werden am Freitag geschlossen, ebenso das Sozialgericht an der Heide-, Ecke Invalidenstraße, das nach Angaben eines Sprechers ganztägig zu bleibt. 

Ab wann müssen die Gebäude im Sperrkreis geräumt werden?

Ab 9 Uhr werden alle Gebäude im Sperrkreis geräumt. Polizisten werden dann von Haus zu Haus gehen und die Leute aus den Wohnungen und Büros bitten. Bereits am Mittwoch verteilte die Polizei entsprechendes Informationsmaterial an die Anlieger, damit diese sich auf die Räumung einstellen können. Mit Lautsprecherwagen wollen die Einsatzkräfte die Anwohner am Freitagmorgen dazu bewegen, die Häuser zu verlassen. "Wir hoffen, dass möglichst viele Anwohner im Vorfeld informiert sind und bei Bekannten und Verwandten unterkommen", so eine Polizeisprecherin. Anwohner können die Zeit bis zur erfolgreichen Bombenentschärfung außerdem in zwei Notunterkünften verbringen.

Schauen Sie hier nach, ob Sie im Sperrkreis liegen!

Wo befinden sich die Notunterkünfte?

Das Bezirksamt wird für die Dauer des Polizeieinsatzes zwei Notunterkünfte einrichten in der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule an der Quitzowstraße 141 und an der Grundschule Neues Tor, Hannoversche Straße 20. 

Welche Verkehrsbehinderungen sind zu erwarten?

Da der Hauptbahnhof im Sperrkreis liegt, kommt es zu massiven Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr der Bahn. Ab 10 Uhr werden die Züge am Hauptbahnhof durchfahren. Ab 11.30 Uhr wird nach Angaben eines Bahnsprechers der Zugverkehr dort komplett eingestellt. 

Der S-Bahnverkehr wird zwischen den Bahnhöfen Friedrichstraße und Tiergarten unterbrochen. Zwischen diesen beiden Stationen werden, soweit es die Straßensperrungen zulassen, Busse eingesetzt.

Einschränkungen wird es nach Angaben der BVG auch im Bus- U-Bahn- und Straßenbahnverkehr geben. Während der Sperrungen fahren die Straßenbahnlinien M5, M8 und M10 nur bis zur Haltestelle U-Bahnhof Naturkundemuseum. Auch auf neun Buslinien gibt es Einschränkungen. Die U-Bahnlinie U 55 wird voraussichtlich ab 9 Uhr eingestellt, wenn die Polizei die Anweisung dazu gibt.

Zeitweise gesperrt werden die vielbefahrende Bundesstraße 96 und die Invalidenstraße sowie Teile der Fennstraße und die Perleberger Straße.

Sehen Sie hier alle Straßensperrungen im Überblick!

Wann ist die Bombenentschärfung vorbei?

Ab 11.30 Uhr beginnt die Polizei voraussichtlich mit der Entschärfung des Zünders. „Es kann aber auch 12 Uhr werden. Das kommt darauf an, wie schnell die Evakuierung beendet ist“, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Wie lange die Entschärfung dauern werde, sei abhängig von der Art der Bombe und lasse sich vorab nicht sagen.

Die Bundespolizei informiert auf ihrem Twitter-Einsatzkanal Freitag über die Maßnahmen zur Bombenentschärfung in Mitte, auch die Polizei twittert dann regelmäßig auf ihrem Einsatzkanal. (kmi)