DEFA-Indianer: Gojko Mitić feiert 80. Geburtstag mit zwei Jahren Verspätung

Der berühmteste Indianer des DDR-Kinos hatte schon 2020 seinen 80. Geburtstag. Doch Gojko Mitić musste zwei Jahre warten und hat die Feier nun nachgeholt.

Gojko Mitić war in DEFA-Filmen wie „Die Söhne der großen Bärin“ zu sehen.
Gojko Mitić war in DEFA-Filmen wie „Die Söhne der großen Bärin“ zu sehen.DEFA-Stiftung/Waltraut Pathenheimer

Mit zwei Jahren Verspätung hat der Schauspieler Gojko Mitić seinen 80. Geburtstag bei den Karl-May-Festtagen in Radebeul nachgefeiert. Als Geschenk bekam der mit sogenannten Indianerfilmen der DEFA bekannt gewordene Darsteller einen weißen Mustang aus Porzellan überreicht, wie eine Sprecherin der Veranstalter sagte.

Mitić engagiert sich als Schirmherr einer Spendenkampagne für das Karl-May-Museum. Der Geburtstag hätte schon vor zwei Jahren gefeiert werden sollen, jedoch machte Corona die Pläne zunichte. Der Schauspieler, der in Berlin lebt, kam am 13. Juni 1940 in Serbien zur Welt und schaut auf eine lange Karriere, vor allem in DDR-Filmen zurück.

Der Schauspieler Gojko Mitic (r) freut sich neben Volkmar Kunze, Geschäftsführer vom Karl-May- Museum Radebeul, über einen Mustang aus Meißner Porzellan.
Der Schauspieler Gojko Mitic (r) freut sich neben Volkmar Kunze, Geschäftsführer vom Karl-May- Museum Radebeul, über einen Mustang aus Meißner Porzellan.dpa/Daniel Schäfer
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Gojko Mitić, der auch manchmal als „DDR-Chefindianer“ bezeichnet wird wurde entdeckt, als die DEFA in Jugoslawien den Film „Die Söhne der großen Bärin“ spielte, in dem er den Lakota-Häuptling Tokei-ihto spielte. Die Rolle machte ihn schlagartig bekannt. In den folgenden Jahren spielte er viele weitere Rollen als Ureinwohner Amerikas in den DEFA-Produktionen. Seinen letzten DDR-Indianerfilm drehte er 1988 mit „Präriejäger in Mexiko“, der auf einer Geschichte von Karl May beruhte.

Die Karl-May-Festtage laufen noch bis Sonntag. Die Veranstalter der Karl-May-Festattage zogen am Samstag eine positive Zwischenbilanz. Das Fest sei extrem gut besucht, sagte die Sprecherin. Es sei zu spüren, dass die Leute sich nach zwei Jahren Corona-Pause danach sehnten, wieder unter Menschen zu kommen. Die Festtage wurden am Freitag eröffnet und gehen noch bis zum Sonntag. Zuletzt kamen jährlich jeweils rund 30 000 Besucher.

Der Abenteuerschriftsteller Karl May („Winnetou“) starb 1912 in Radebeul. In dem Museum wird an den Schriftsteller erinnert, der in viele Orte, über die er schrieb, nie selbst gereist war. Auch Gojko Mitić spielte den Indianerhäuptling Winnetou nie in einem DDR-Film, obwohl er als Winnetou des Ostens bezeichnet wurde. Die Rolle übernahm er jedoch ab 1992 bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg von Pierre Brice, der ihn in westdeutschen Filmen und bei den Festspielen zuvor verkörpert hatte. Der Franzose Pierre Brice ist bereits 2015 gestorben.