Die Gegner des Lollapalooza-Festivals im Treptower Park geben nicht auf: Mehrere Bürgerinitiativen wollen am Donnerstag gegen das Open-Air-Festival vor ihrer Haustür protestieren.
Um 16 Uhr startet ihr Demonstrationszug am Figurentheater Grashüpfer, Puschkinallee 16a. Er geht zum Rathaus Treptow, wo um 18 Uhr eine Infoveranstaltung beginnt. Das Bezirksamt und die Veranstalter werden über die aktuelle Planung berichten.
Etwa 45.000 Besucher kamen im vorigen Jahr zum Lollapalooza. Damals fand es auf dem Gelände des früheren Flughafen Tempelhof statt. Weil dort nun Flüchtlinge untergebracht sind, soll es in diesem Jahr am 10. und 11. September im Treptower Park über die Bühne gehen.
Dagegen wenden sich die Initiativen „Stralau gegen Lärm“, „Pro Plänterwald“, „Kungerkiez“ und die Bürgerinitiative Treptower Park. Sie fürchten Müll, Lärm und Zerstörung. „Der Treptower Park ist für 13,5 Millionen Euro gerade saniert worden. Jetzt sollen 50.000 Partygäste darauf herumtrampeln“, heißt es im Aufruf zur Demonstration. Die Bürger seien nicht gefragt und nach alternativen Standorten sei nicht gesucht worden.
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Ein Festival am Sowjetischen Ehrenmal sei zudem würdelos. Dass die Veranstalter versichert haben, dass dieser Bereich beim Festival ausgespart bleibt, hat daran offenbar nichts geändert. Dieselbe Kritik hatten bereits zehn Botschafter ehemaliger Sowjetrepubliken geäußert.
Die Gedenkstätte für die bei den Kämpfen um Berlin gefallenen Soldaten der Roten Armee ist eines der größten Massengräber des Zweiten Weltkrieges in Berlin. Mehr als 7.000 Soldaten liegen hier begraben.
Die Bürgerinitiative Treptower Park hat mittlerweile den Rechtsanwalt Ferdinand Schwarz eingeschaltet. Er kritisiert, dass es noch keine Genehmigung der Behörden für die Veranstaltung gebe. Damit würden die Rechtsschutzmöglichkeiten der Anwohner eingeschränkt. Er sieht aber gute Chancen, dass Bürger das Festival im Park mit einstweiligen Verfügungen verhindern können. Auch eine Online-Petition „Kein Lollapalooza im Treptower Park in Berlin“ gibt es bereits. Sie hat bis jetzt etwa 5700 Unterstützer.