Demonstration in Berlin-Kreuzberg: Solidarität mit Istanbuler Demonstranten

Nach Angaben eines Polizeisprechers nahmen zeitweise zirka 3000 Menschen an der Demonstration in Berlin-Kreuzberg teil. Sie begann gegen 17.30 Uhr am Kottbusser Tor und zog durch den Kiez rund um den Görlitzer Park. Gegen 19.15 Uhr war der Aufzug beendet. Zu Zwischenfällen kam es laut Polizei nicht.

Die Veranstalter, die kurzfristig zu der Demo mobilisiert hatten, sprachen von 2000 Teilnehmern. Viele von ihnen waren türkischstämmig. Mit Sprechchören und Transparenten solidarisierten sie sich mit den Demonstranten, die in den vergangenen Tagen in der Türkei auf die Straße gingen und den Rücktritt von Premier Recep Tayyip Erdogan forderten. Bei Protesten gegen die islamisch-konservative Regierung war es in den vergangenen Tagen in Istanbul zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.

Demonstranten fordern Ende der Polizeigewalt

Nicht nur in Berlin, auch in anderen Städten wie etwa Frankfurt/Main, München und Hamburg bekundeten danach Demonstranten ihre Solidarität mit den Protestierern in der Türkei.

Am heutigen Sonntag gab es ebenfalls Proteste in Berlin. Unter dem Motto „Polizeigewalt in Istanbul beenden!“ fand am Nachmittag eine Kundgebung nahe der Türkischen Botschaft in der Tiergartenstraße statt. Die Polizei zählte etwa 500 Teilnehmer. Die Kundgebung sei friedlich verlaufen. Die Alevitische Gemeinde zu Berlin teilte mit, sie verurteile die unverhältnismäßigen Angriffe der Polizei auf Demonstranten in Istanbul und fordere einen sofortigen Rücktritt der Regierung Erdogan. Sie habe Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt und verletzt, beispielsweise die Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit.

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