Der kriminelle Wochenrückblick: Abi-Party mit Pistole und Schutzweste
In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie jede Woche seine eigene Bilanz.

Mitunter werden Küchenbeile zweckentfremdet. Mit so einem Beil suchten am Sonntag an der Scharnweberstraße in Reinickendorf zwei Unbekannte eine Tankstelle heim. Sie bedrohten die 35-jährige Pächterin und raubten Geld aus der Kasse und Zigaretten.
Am Montag trafen Polizisten, die zu einem Spielplatz in Pankow gerufen wurden, auf über 50 Jugendliche bei einer Motto-Abi-Feier. Ein Teilnehmer zielte mit einer Pistole auf den Kopf eines Hauptkommissars. Ein anderer trug eine Schutzweste und im Hosenbund eine Pistole. Ein Polizist zog seine Dienstwaffe. In einem günstigen Moment konnten seine Kollegen den Partygast zu Boden ringen. Jetzt kam Unmut unter der betrunkenen Gesellschaft auf, weshalb die Polizisten Verstärkung anforderten. 30 Beamte beruhigten die Lage und stellten die Identität der Feiernden fest. Ob das Motto der Abi-Party „Polizei“ hieß, konnte die Polizei nicht sagen.
Tags darauf lieferte sich in Friedrichshain ein Autofahrer mit der Polizei eine Verfolgungsjagd. Auf der Frankfurter Allee wollten Beamte seinen Golf stoppen. Doch er raste weiter, der Streifenwagen folgte mit Blaulicht. Auf der Flucht fuhr der Golf auch auf dem Gehweg; Fußgänger sprangen zur Seite. Er rammte mehrere Funkwagen, die inzwischen hinter ihm her waren. Nach einer Kollision mit Pollern kam er zum Stehen. Zwei Insassen sprangen heraus. Sie wurden festgenommen – unter anderem von einem Polizisten, der sie privat auf seinem Motorrad verfolgt hatte. Der Golf wendete, überfuhr eine Mittelinsel, wodurch er kaputt ging und der 43-jährige Fahrer schließlich gefasst werden konnte. Im Kofferraum lag massenhaft – vermutlich gestohlenes – Buntmetall.
Ein aufmerksamer Bürger sorgte in der Nacht zum Mittwoch für die Festnahme eines Brandstifters. In der Manteuffelstraße sah er ein brennendes Auto und rief die Feuerwehr. Als ein Mann flüchtete, fuhr er mit seinem Auto hinterher. Er überzeugte den Mann, bei ihm einzusteigen und fuhr mit ihm zurück zum Brandort, wo die Polizei den Verdächtigen in Empfang nahm.
Das Glück verließ in der Nacht zum Donnerstag in Steglitz und Tiergarten einige Inhaber von Lokalen, als sie von Polizei und Zoll kontrolliert wurden. Die Fahnder beschlagnahmten 21 illegale Spielautomaten. Ein Lkw reichte nicht aus, um sie abzutransportieren.