Der kriminelle Wochenrückblick: Synthetische Drogen gibt‘s manchmal am Kiosk
In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

So jung, und so locker sitzen die Messer: Zwei 17-Jährige gerieten vergangenen Sonntag in Friedrichshagen aneinander. In einer Grünanlage rammte einer dem anderen ein Messer in Arm und Oberkörper. Die Polizei ermittelte den Täter und traf ihn bei seinen Eltern an. In der Wohnung stellten die Beamten mehrere Messer und einen Schlagstock sicher. Der Verletzte kam stationär in eine Klinik.
Wer in eine Wohnung einbricht, geht ein hohes Risiko ein. Als ein 40-Jähriger am Montagmittag in Charlottenburg nach Hause kam, begegnete er dort einem Mann. Dieser rannte ins Treppenhaus und der Mieter hinterher. Als er ihn festhielt, wehrte sich der Einbrecher mit Schlägen und riss sich los. Draußen machte der Wohnungsinhaber durch Schreie Polizisten aufmerksam, die den 31-Jährigen festnahmen. Er war noch nicht dazu gekommen, aus der Wohnung etwas zu stehlen.
Am Dienstag sorgten aufmerksame Nachbarn dafür, dass in Neukölln ein Einbrecher gefangen wurde. Eine Frau hörte in ihrer Wohnung dumpfe Geräusche aus dem Treppenhaus des Seitenflügels und sah durch das Fenster bei einer Nachbarin unbekannte Leute. Ihr Gatte begab sich zum Seitenflügel und traf auf zwei Männer, denen er folgte. Alarmierte Polizisten nahmen wenig später einen 20- und einen 21-Jährigen fest. Bei ihnen fanden sie Diebesgut aus der Wohnung, deren Tür sie aufgebrochen hatten.
Nochmal zum Stichwort junge Täter: In der Gropiusstadt überfielen ein 15-und ein 17-Jähriger am Mittwoch eine Tankstelle. Sie besprühten den Verkäufer mit Reizgas, schlugen ihn und flüchteten mit den Einnahmen. Doch in der Nähe klickten die Handschellen.
E-Zigaretten mit besonderer Füllung verkaufte ein Kioskbetreiber in der Neuköllner Karl-Marx-Straße. Laut Polizei hatte er sogenannte Liquides zum Bestücken von E-Zigaretten mit synthetischen Cannabinoiden vermengt und sie an Jugendliche verkauft. Im Laden und der Wohnung fanden die Fahnder Bargeld in fünfstelliger Höhe, Hunderte Fläschchen mit vermengtem Liquid und 200 Gramm synthetisches Cannabinoid.