Der kriminelle Wochenrückblick: Prügelnde Autofahrer und ein Mullbinden-Dieb

In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

Mit Schockanrufen versuchen Kriminelle, ältere Menschen dazu zu bringen, Geld und Wertsachen herauszugeben. Endlich wurde mal einer dieser Betrüger gefasst.
Mit Schockanrufen versuchen Kriminelle, ältere Menschen dazu zu bringen, Geld und Wertsachen herauszugeben. Endlich wurde mal einer dieser Betrüger gefasst.www.imago-images.de

Es heißt, Sommerhitze mache Menschen aggressiv. Einen Beleg lieferten vergangenes Wochenende zwei Autofahrer. Nach dem Konzert der „Toten Hosen“ auf dem Tempelhofer Feld stockte der Verkehr auf dem Tempelhofer Damm. Ein 32-Jähriger stieg aus, lief zu dem vor ihm stehenden Wagen und brüllte den Mann am Steuer wegen dessen Fahrweise an. Der 42-Jährige wiederum stieg aus und pöbelte zurück. Derweil rollte sein Wagen rückwärts gegen den des Jüngeren. Das sahen Polizisten. Weil der aufgebrachte 42-Jährige ein Messer in der Hand hielt, zogen die Polizisten ihre Pistolen. Er warf das Messer weg, Handschellen klickten. Die Führerscheinstelle prüft nun seine Eignung für das Führen eines Fahrzeugs.

In Spandau nahmen Fahnder am Dienstag falsche Polizisten fest. Zwei Männer und zwei Frauen hatten sich bei alten Leuten als Kriminalpolizisten ausgegeben und sich Zugang zu deren Wohnungen verschafft, indem sie behaupteten, dass dort eingebrochen worden sei. Bei einem 86-Jährigen stahlen sie so Tausende Euro Bargeld und eine Uhr.

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Am selben Tag stürmte die Polizei eine Wohnung in Hellersdorf. Dort hatte ein Mann drei 78, 76 und 84 Jahre alte Frauen in Polen angerufen. Mit verstellter Stimme gab er sich als Nichte aus. Dann rief er die Frauen erneut an, gab sich als Polizist aus und warnte die Opfer vor der angeblichen Nichte, deren Bande planen würde, die älteren Damen auszurauben. Diese ließen sich darauf ein, als „Vermögenssicherung“ Wertsachen und Geld aus dem Fenster zu werfen. Die Gegenstände wurden dann von Abholern eingesammelt.

Kriminell verhielten sich auch ein 17-jähriger Porschefahrer und seine Mutter auf dem Beifahrersitz. Auf der A13, wo 120 Stundenkilometer erlaubt sind, war er zuvor schon mit Tempo 200 geblitzt worden. Am Mittwoch raste er mit 165 Stundenkilometern in den Britzer Tunnel, wo nur Tempo 80 erlaubt ist. Den Fahranfänger, dem „begleitetes Fahren“ erlaubt war, erwartet neben Bußgeld und Fahrverbot ein verkehrsrechtliches Aufbauseminar.

In der Nacht zum Freitag sahen Polizisten in Lichtenberg einen Mann, der in einen Krankentransporter einbrach. Als die Beamten nahten, versteckte er sich unter einem Lkw – was ihm nichts nützte. Der 23-Jährige hatte Mullbinden und Scheren gestohlen.