Diesel-Debatte: So oft waren Autofahrer unerlaubt in Berlins Umweltzone unterwegs

Mehr als 65.000 Mal sind im vergangenen Jahr Autofahrer in Berlin erwischt worden, die verbotenerweise in die Umweltzone der Stadt gefahren sind. Es seien genau 65.596 Verstöße geahndet worden, 925 mehr als im Jahr 2016, teilte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf Anfrage mit. Dabei seien 86 Prozent dieser Verstöße auf Fahrzeuge entfallen, die nicht in Berlin zugelassen waren.

Wer in die Umweltzone fahren möchte, braucht eine grüne Plakette oder eine Ausnahmegenehmigung. Ein Verstoß gilt als Ordnungswidrigkeit. Autofahrern, die die Umweltzone missachten, droht ein Bußgeld von 80 Euro. In Berlin liegt die Zone innerhalb des S-Bahnrings.

Bei wie vielen der festgestellten Verstößen lediglich die Plakette fehlte und bei wie vielen die Fahrer tatsächlich gegen die Abgaskriterien verstießen, sei nicht bekannt und werde auch nicht erfasst, hieß es bei der Senatsverwaltung. In den Jahren 2014 und 2015 lag die Zahl der registrierten Verstöße mit rund 71.000 etwas höher als zuletzt.

1,27 Millionen Fahrzeuge mit grüner Plakette

In der Bundeshauptstadt hatten Ende 2017 nach den Zahlen der Berliner Zulassungsbehörde 1,27 Millionen von insgesamt 1,31 Millionen Fahrzeugen eine grüne Plakette, also 97 Prozent. Davon waren 1,16 Millionen Personenwagen und 103 000 Lastwagen.

Die grüne Umweltplakette erhalten alle Benziner mit geregeltem Katalysator sowie Dieselfahrzeuge der Abgasnorm Euro 4 oder besser. Die Plaketten gelten in jeder Umweltzone in Deutschland, nicht nur in Berlin. (dpa)