Berlin - Bei ihren Ermittlungen im Mordfall Recep Aksu sind die Ermittler einen Schritt weiter. Mittlerweile gehen sie davon aus, dass der Türke Ahmet Calp seinen 46-jährigen Landsmann erschossen hat. Gegen den 29-jährigen Calp ist inzwischen Haftbefehl wegen eines Tötungsdelikts erlassen worden. Die Ermittler der Mordkommission sowie die Staatsanwaltschaft schließen nicht aus, dass sich der Türke mittlerweile ins Ausland abgesetzt hat. Inzwischen fahnden die Sicherheitsbehörden europaweit nach ihm.
Calp wird verdächtigt, am 17. Dezember vergangenen Jahres in der Großbeerenstraße in Kreuzberg Recep Aksu erschossen zu haben. Er ist der Polizei bereits bekannt. 2002 tötete Calp seine Schwester. Ihr freizügiger Lebensstil entsprach nicht seinen Vorstellungen, sagten Fahnder. Er wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, kam jedoch vorzeitig wieder frei. Später in den Jahren 2008 und 2009 wurden Drogenfahnder auf ihn aufmerksam. Sie fanden heraus, dass er Rauschgift zwischen den Niederlanden und Berlin schmuggelte. Bei ihren Ermittlungen stellten die Fahnder rund 40 Kilogramm verschiedener Drogen sicher.
Die Ermittler vermuten, dass Drogenhandel auch das Motiv für den Mord an Recep Aksu ist. Beide Männer hatten gemeinsam mit Komplizen regelmäßig Betäubungsmittel aus den Niederlanden nach Berlin geholt, vorzugsweise mit angemieteten Fahrzeugen unterschiedlicher Mietwagenfirmen. Um die Rauschgiftgeschäfte kam es im vergangenen Jahr zwischen beiden zu Differenzen, da Recep Aksu aussteigen und als Geschäftsmann selbstständig mit Drogen handeln wollte. Calp und seine Komplizen waren dagegen.