Ein Rad für alle

Berlin ist vielfältig und eine Metropole für viele Interessensgruppen. Mit dem VeloCity 2020 möchten die Veranstalter zeigen, dass die Stadt auch die Metropole des Radsports ist.

Berlin-Die Enttäuschung unter den Berliner Radsportlern war groß, als im vergangenen Februar bekannt wurde, dass der Berliner Velothon 2019 erstmals seit elf Jahren nicht stattfinden würde. Von 2008 an hatten Jahr für Jahr rund 10.000 Radfahrende an diesem teilgenommen – bis es Unstimmigkeiten zwischen dem Veranstalter der Ironman Germany GmbH und dessen Partner SCC Events gab. Mittlerweile steht fest, dass es den Velothon gar nicht mehr geben wird.

Teilnehmer des "Pro Race", des Elite-Rennens im Rahmen des Skoda Velothon Radrennens.
Teilnehmer des "Pro Race", des Elite-Rennens im Rahmen des Skoda Velothon Radrennens.

Stattdessen wird 2020 ein neues Radrennen für Berliner Radsportbegeisterte geschaffen: das VeloCity Berlin. Am 13. und 14. Juni 2020 findet das Rennwochenende erstmals statt. Konzipiert ist es weniger für Profis als für Radfahrende aus dem Breitensport. Vom zentralen Veranstaltungsbereich rund um das Messegelände ausgehend wird es je ein Rennen über 60 und 120 Kilometer geben, dazu ein Fixie-Rennen über 42 Kilometer und ein Messe- und Rahmenprogramm, das laut den Veranstaltern von SCC Events alle Facetten des Radfahrens abbilden soll.

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VeloCity nicht nur ein Event

Dass die Vorbereitungen für die Premiere des VeloCity bereits jetzt auf Hochtouren laufen, erklärte Jürgen Lock, Geschäftsführer des Organisators SCC Events, auf einer am Montag abgehaltenen Pressekonferenz. Dort machte er deutlich, dass das VeloCity nicht bloß ein jährlich stattfindendes Rennwochenende werden soll, sondern man auch darüber hinaus mehr Berliner zum Radfahren bewegen will.

„Wir wollen aufzeigen, dass Berlin eine Metropole des Radsports ist“, sagte Lock und bekam Zustimmung vom Berliner Staatssekretär für Sport Aleksander Dzembritzki. Berlin brauche als Sportmetropole eine große Radsportveranstaltung, erklärte dieser. Das sieht auch der ehemalige Radrennprofi Jens Voigt so. Der 17-fache Teilnehmer der Tour de France trägt die Schirmherrschaft für das VeloCity 2020. Er blickte am Montag gar noch weiter in die Zukunft als seine beiden Vorredner: „Ich freue mich besonders auf die Kinderbetreuung am ersten Tag. Denn jedes Kind, das wir jetzt auf das Rad bekommen, fährt irgendwann mit dem Fahrrad ins Büro und ist ein Auto weniger auf der Straße.“

Umweltschonender mit dem Rad unterwegs

Und obwohl diese Rechnung eine sehr langfristige und idealistische ist, so steht sie symbolisch für die Bemühungen aller am VeloCity Beteiligten, mit dem neu geschaffenen Rennen etwas zu bewirken. Damit dies gelingt, müssen die Veranstalter in den kommenden Monaten nicht nur die Streckenverläufe finalisieren und rund 1700 Ehrenamtliche auftreiben, sondern auch ein Budget von rund 750 000 Euro. Gelingen soll dies durch Sponsoren und die Startgelder der 10.000 Teilnehmer. Den Anfang haben die rund 1500 Radfahrer gemacht, die sich schon angemeldet haben.