Eisenhaltiges Grundwasser: Studie über Verockerung der Spree

Cottbus - Cottbus Nach öffentlichem Druck hat der Bergbausanierer LMBV am Mittwoch eine Studie zur Belastung der Spree mit eisenhaltigem Grundwasser veröffentlicht. Das 374 Seiten starke Papier kann im Internet eingesehen werden. Mit diesem Schritt wolle die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) dem falschen Eindruck begegnen, sie verheimliche oder unterdrücke wichtige Inhalte des Gutachtens, hieß es.

Teile der Untersuchung zur Belastung der Spree mit Eisenhydroxid und Sulfat aus alten Braunkohletagebauen waren bereits im Januar vorgestellt worden. Umweltschützer und Politiker hatten dies aber als nicht ausreichend kritisiert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hatte deshalb Akteneinsicht beantragt; ebenso der fraktionslose Bundestagsabgeordnete Wolfgang Neskovic aus Cottbus.

In dem jetzt veröffentlichten Gutachten heißt es unter anderem: „Die derzeitige Eisenbelastung der Spree reicht derzeit bis zur Talsperre Spremberg. Hier wird das Eisen überwiegend zurückgehalten.“ Die „Verockerung“ oder auch Rotfärbung des Flusses birgt demnach eine größere Gefahr für das Tourismus-Ziel Spreewald als bisher angenommen.

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Für Gegenmaßnahmen auf dem Gebiet südlich von Spremberg werden laut Expertise jährlich bis zu neun Millionen Euro veranschlagt. Die Verockerung der Spree ist eine Spätfolge des Lausitzer Braunkohletagebaus. Gutachter sprechen davon, dass das Eisenproblem die Region noch 50 bis 80 Jahre beschäftigen wird.

Die Studie steht im Internet unter www.lbmv.de