Ende des Ramadans: Das Zuckerfest findet nur im kleinen Kreis statt
Corona schränkt die Feierlichkeiten auch für Berliner Muslime bereits zum zweiten Mal ein. Outdoor-Gebete und der Verzicht auf Traditionen begleiten das Fest.

Berlin-„Eid Mubarak“, so gratuliert man sich dieser Tage auch auf den Straßen Berlins zum erfolgreichen Fasten während des Ramadans. Der arabische Gruß bedeutet „fröhliches Fest“, denn das Ende der muslimischen Fastenzeit wird traditionell drei Tage lang gefeiert. Am Mittwoch ist der erste Tag des ʿĪd al-Fiṭr (arabisch), im Türkischen Ramazan Bayramı, das hierzulande auch als Zuckerfest bekannt ist. Denn besonders die Kinder freuen sich über viele Süßigkeiten an diesen Tagen.
Doch auch viele Erwachsene fiebern dem Ende der Fastenzeit entgegen. Einen Monat lang haben sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex verzichtet. Der Tag beginnt traditionell mit dem Festgebet eine Stunde vor Sonnenaufgang. In vielen Ländern wird dazu der Vorplatz der Moscheen mit genutzt, da der Andrang so groß ist. Dieses Jahr wird das Gebet laut dem Deutschen Muslimischen Zentrum an vielen Orten in Berlin ausschließlich im Freien stattfinden. „Wir als Gemeinde werden ein kleines Gebet mit 15 Personen organisieren, unter Einhaltung der Abstandsregelung, und das dann über Zoom oder Facebook streamen“, sagt Andrea Reimann, Sprecherin des Deutschen Muslimischen Zentrums in Berlin.
Das Zuckerfest ist normalerweise auch die Zeit für Besuche bei Verwandten und Bekannten. Momentan ist in Innenräumen nur ein Haushalt plus eine Person erlaubt, im Freien zwei Haushalte. Deshalb müssen sich Muslime hier, wie auch schon während des Ramadans, einschränken. Bei diesen Besuchen küssen die Jüngeren den Älteren traditionell die Hand, um ihren Respekt zu zeigen. Wegen der Infektionsgefahr verzichten die Feiernden bei kleineren Zusammenkünften nun schon das zweite Jahr auf die Geste. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den muslimischen Bürgern auch in diesem Jahr für ihr verantwortliches Verhalten während des Ramadans in der Corona-Pandemie gedankt.