Berlin-Mitte-In einem Zelt in Mitte hat am Mittwoch der erste kommerzielle Corona-Drive-in eröffnet. Zahlende Patienten können sich dort einem Bluttest auf Sars-CoV-2-Antikörper unterziehen. Betreiber der neuen Teststation, die neben der Brandenburger Landesvertretung auf einem Parkplatz errichtet wurde, ist das Ärztehaus Mitte.

Im Unterschied zu den offiziellen Drive-ins der Gesundheitsämter in Wedding und Neukölln sind die Untersuchungen dort nicht kostenlos. Kassenpatienten zahlen 60 Euro, Privatpatienten 99 Euro. Dennoch laufe die Telefon-Hotline der Teststelle bereits heiß, sagte Markus Hennig, Sprecher des Ärztehauses Mitte, am Mittwoch. Die Nachfrage sei groß.
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Der Gesundheitspolitiker Florian Kluckert (FDP) befürchtet, dass sich Patienten nun mit falschen Erwartungen an die Teststation wenden könnten. „Es werden keine Abstriche gemacht, um eine akute Corona-Erkrankung festzustellen“, sagte Kluckert. Vielmehr würden Bluttests auf Antikörper durchgeführt, die eine bereits überstandene Erkrankung nachweisen könnten. Auch das sei ein Unterschied zu den offiziellen Drive-ins der Gesundheitsämter.
Im Vorfeld der Eröffnung dieser Teststation hatte es Unstimmigkeiten mit dem Bezirk Mitte gegeben. Während der Aufbau des Zelts bereits lief, hatte Gesundheitsstadtrat Ephraim Gothe (SPD) beklagt, den Behörden seien keine genauen Informationen über das Vorhaben übermittelt worden. Dem widerspricht Ärztehaus-Sprecher Hennig. „Es gibt seit Wochen schriftliche und mündliche Kommunikation“, sagte er. Stadtrat Gothe betrachtet das Problem inzwischen als ausgeräumt. „Eine Prüfung hat ergeben, dass der Betreiber keine Genehmigungen benötigt“, so Gothe. Man verlange aber noch einen Hygieneplan und eine Betriebsbeschreibung.