Fahrradclub fordert 400 Millionen Euro für Ausbau des Radverkehrs

Berlin/Potsdam - Jährlich 400 Millionen Euro Bundesmittel fordert der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) für den Ausbau des Radverkehrs. Sonst drohe das Ziel der Bundesregierung zu scheitern, bis 2020 den Fahrradanteil am Verkehrsaufkommen von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen, konstatierte der Club vor dem 4. Nationalen Radverkehrskongresses in Potsdam an diesem Montag. Derzeit investiere der Bund rund 93 Millionen Euro, sagte eine Sprecherin. Allein für den Erhalt und Neubau von Radwegen an Bundesstraßen sind nach Berechnungen des Clubs jährlich 350 Millionen Euro nötig. Weitere 50 Millionen Euro seien für innovative Modellprojekte nötig.

Aus Sicht des ADFC werden Radfahrer noch immer stiefmütterlich in Deutschland behandelt. Kaum eine Stadt habe ein durchgängiges Radverkehrsnetz. «Von einladenden, geschützten Radspuren und grüner Welle, wie in der Fahrradmetropole Kopenhagen, kann man in Deutschland nur träumen», ergänzte die Sprecherin.

Der ADFC ist nach eigene Angaben mit mehr als 150 000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Fahrradfahrer in Deutschland. Bei dem Kongress in Potsdam sollen unter dem Motto «Verbinden − verknüpfen - vernetzen» Planung und Förderung von Verkehrsprojekten beraten werden. (dpa/bb)