Fahrradklimatest: Brandenburger wollen bessere Radwege

Potsdam - Brandenburgs Radfahrer sind unzufrieden: Laut einer repräsentativen Befragung von über 5600 Bürgern vermissen sie gute Bedingungen für Fahrradfahrer in der Mark. Im Vergleich zu 2016 verschlechterte sich die Situation weiter, wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) am Dienstag veröffentlichte. Beim Fahrradklimatest rutschte das Land bei der Bewertung von 3,56 auf 3,72 ab.

Einen Lichtblick bietet nach dem Test die Landeshauptstadt Potsdam. Ähnlich wie 2016 nahm sie einen vorderen Rang im Bundesvergleich ein und kletterte von ehemals Rang 6 auf Rang 5. Verglichen wurden 41 deutsche Städte mit 100 000 bis 200 000 Einwohnern. Cottbus landete in derselben Liste auf Rang 19. Bei den Städten bis 100 000 Einwohner nahm Frankfurt (Oder) unter 106 Städten Rang 75 ein, knapp vor Brandenburg an der Havel (78). Schlusslicht bei den Städten bis 50 000 Einwohner ist Falkensee im Landkreis Havelland, mit Note 4,31 und Rang 277 von 311.

Aber auch positive Beispiele sind zu finden: Das uckermärkische Schwedt/Oder und Bad Wilsnack (Prignitz). Beide Städte erreichten in ihrer bundesweiten Vergleichsgruppe Rang 6.

Insgesamt erneuerte der ADFC nach dem Test seine Forderungen nach einer radfreundlichen Verkehrspolitik. „Niemand darf sich wundern, dass der Radverkehrsanteil nicht steigt, wenn die Bedingungen so sind, dass im Durchschnitt nur die Note ausreichend vergeben wird”, sagte Stefan Overkamp, ADFC-Landesvorsitzender zur schlechten Durchschnittsnote.

Wichtig sei nicht nur der Ausbau von Radschnellverbindungen und überregionalen Radwegen, sondern auch die Verknüpfung von Rad- und öffentlichem Nahverkehr. Viele Orte in Brandenburg seien nur mit Bussen erreichbar, die keinen Platz für Fahrräder hätten, kritisierte er. Auch der Zugverkehr müsse mehr auf die Bedürfnisse der Radfahrer eingehen. (dpa/bb)