Filmpremiere „Bis zum Horizont, dann links!“: Freikarten für Protest-Rentner

Berlin - Ganz anders am Dienstagabend im Kino in der Kulturbrauerei am Rande der Premiere der Tragikomödie „Bis zum Horizont, dann links!“ von Regisseur Bernd Böhlich. Zu der erschien auch eine Delegation der Protestler, die den Seniorentreff in der Stillen Straße 10 in Pankow besetzt haben, um ihn vor der Schließung zu bewahren. Sie wurden nicht wie Störer behandelt, schließlich geht es auch im Film um alte Menschen, die aufbegehren.

Man begrüßte sie mit Freikarten und die Hauptdarsteller signierten ihre Plakate. Angelica Domröse sprach den Seniorinnen Mut zu: „Ich bin ehemalige Pankowerin. Toi toi toi, haltet durch!“ Auch Anna Maria Mühe unterschrieb: „Menschen, die für ihre Rechte kämpfen, muss man unterstützen.“ Fragen über das Baby, das sie erwartet, erklärten die Veranstalter zum Tabu und die Schauspielerin ignorierte sie.

Schauspieler Robert Stadlober der zusammen mit in Ehren ergrauten Kollegen wie Otto Sander und Herbert Köfer in diesem Film spielte, wunderte sich während der Dreharbeiten: „Ich hatte erwartet, dass jeder von denen seine eigenen kleinen Mätzchen pflegt. Das Gegenteil war der Fall. Die waren viel entspannter als die meisten jungen Kollegen.“ Deshalb steht das Alter für ihn jetzt unter einem neuen Motto: „Ich freue mich drauf!“

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