Flüchtlingsheim in Pankow: Security-Mitarbeiter fliehen vor aufgebrachten Flüchtlingen

Berlin - Nach einem schweren Landfriedensbruch und einer gefährlichen Körperverletzung in der vergangenen Nacht in Prenzlauer Berg ermittelt die Kriminalpolizei der Direktion 1.

Bisherigen Ermittlungen zufolge befanden sich gegen 22.30 Uhr mehrere Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft, hauptsächlich Iraker und Syrer, in der Storkower Straße vor dem Gebäude. Ein 26 Jahre alter Bewohner der Unterkunft soll vor der Gruppe laut eine Rede in einer Sprache gehalten haben, die der Sicherheitsdienst, der vorwiegend aus Russen bestand,  nicht verstand.

Aufgrund der Lautstärke und der Uhrzeit wollte ein Security-Mitarbeiter die Menge beruhigen und für Ruhe sorgen. Ein 28-jähriger Zuhörer soll dem 36 Jahre alten Angestellten des Sicherheitsunternehmens dann mit einer Hand ins Gesicht geschlagen haben. Der Geschlagene reagierte darauf und soll den Angreifer von sich weggestoßen haben. Das soll dann dazu geführt haben, dass die Menge den Sicherheitsdienstmitarbeiter angriff. Drei Kollegen des Attackierten mussten ihn dann aus der Menge herausziehen und liefen mit ihm in den Aufenthaltsraum der Unterkunft.

Die Personengruppe folgte den Security-Angestellten in den Aufenthaltsraum und soll dort auf sie eingeschlagen haben. Im weiteren Verlauf wurden Eisenstangen und Stühle durch den Raum geworfen. Die Bewohner sollen die Angestellten auch mit Holzlatten angegriffen und geschlagen haben.

Zwischenzeitlich alarmierte Polizeibeamte trennten die Bewohner von den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes. Der zuerst angegriffene Security-Angestellte sowie ein 27-jähriger Kollege erlitten Prellungen, die am Ort behandelt wurden. Der 26 Jahre alte Redner und ein 25-jähriger Zuhörer wurden von Rettungskräften zu ambulanten Behandlungen in ein Krankenhaus gebracht. Während der Ältere eine Kopfplatzwunde erlitten hatte, zog sich der Jüngere eine Verletzung am Unterarm zu. Neun Funkwagenbesatzungen und vier Diensthundeführer waren eingesetzt. (BLZ)