Flughafen Berlin Brandenburg: Es lebe Schönefeld
Der Flughafen Schönefeld bleibt aller Voraussicht nach in Betrieb. Das zeichnet sich nach der Sitzung des Projektausschusses der Flughafengesellschaft FBB ab. Der Plan, Schönefeld nach der Eröffnung des BER offen zu lassen, habe Charme, sagte Staatssekretär Rainer Bomba (CDU) aus dem Bundesverkehrsministerium am Freitag. Für sein Vorhaben habe Flughafenchef Hartmut Mehdorn Rückendeckung bekommen. Wie berichtet sollen Urlaubs- und Billigflieger auch weiterhin am jetzigen Flughafen Schönefeld abgefertigt werden, um den BER zu entlasten – insbesondere die Check-In-Bereiche und die Sicherheitskontrollen. Schönefeld würden als zweites BER-Terminal dienen.
BER wird voll ausgelastet sein
Brandenburgs Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider hatte im Gespräch mit der Berliner Zeitung eingestanden, dass der neue Airport sonst von Anfang an zu klein wäre. „Wenn der BER eröffnet, werden wir jährlich 27 Millionen bis 28 Millionen Fluggäste haben. Dann wäre das neue Terminal voll ausgelastet – ob zu 99, zu 100 oder zu 105 Prozent, spielt da nicht die Rolle“, sagte er.
Die Fluggesellschaft Germania, die in den BER-Nordpier wechseln wollte, will nun in Schönefeld bleiben. „Wir könnten uns vorstellen, unsere Passagiere auch weiterhin im Terminal D abzufertigen“, so Germania-Chef Andreas Wobig. Der jetzige Flughafen sei sehr bequem.
Bomba ist ungeduldig und etwas sauer
Regelmäßige Nutzer sehen das allerdings anders. Die Toiletten in dem Hauptgebäude, das noch aus DDR-Zeiten stammt, hinterlassen bei Touristen unangenehme Eindrücke von Berlin. Zum Bahnhof müssen die Fluggäste rund 300 Meter laufen. Künftig halten dort nur noch S-Bahnen. Die Bahnsteige für den Regionalverkehr werden abgebaut, weil die Züge stattdessen über andere Routen zum BER fahren.
„Ich bin ungeduldig und ich bin auch etwas sauer“, hatte Bomba vor der Ausschusssitzung gesagt. „Ich brauche keine Nebenkriegsschauplätze, ich brauche Fortschritt, ich brauche Termine, und ich brauche Kosten. Herr Mehdorn hat uns versprochen, dass das in den nächsten Tagen kommt.“ (mit dpa)