Flughafen Tegel: Personenschützer von irakischem Diplomaten gibt versehentlich Schuss ab

Im Einstiegsbereich des Terminals A am Flughafen Tegel ist am Montagmorgen eine Schusswaffe losgegangen. Wie Thorsten Peters, Sprecher der Bundespolizei, auf Nachfrage der Berliner Zeitung mitteilte, kam es gegen 7. 55 Uhr zu einer unbeabsichtigten Schussabgabe durch einen Personenschützer des Berliner Landeskriminalamts (LKA), der sich mit seiner Schutzperson auf dem Weg zum bereitstehenden Eurowings-Flugzeug auf der Fluggastbrücke befand.

"Verletzt wurde glücklicherweise niemand", so Peters. Die Kugel habe die Hülle des sogenannten Fingers, der vom Gebäude zur Tür der Maschine führt, durchschlagen. "Wie sich der Schuss lösen konnte, muss nun genau ermittelt werden. Es ist schon ungewöhnlich, dass sowas passiert", sagte der Bundespolizei-Sprecher.

Schutzperson ist ranghoher irakischer Diplomat

Durch den Vorfall verzögerte sich der Start des Fluges 4U 013 nach Köln/Bonn deutlich: Um 8.10 Uhr sollte der Flieger ursprünglich abheben, in der Luft waren die Reisenden dann aber schließlich erst um 9.45 Uhr.

Bei der Schutzperson handelte es sich nach Informationen der Berliner Zeitung um einen ranghohen Mitarbeiter der irakischen Botschaft in Berlin.

Grünen-Politiker Jürgen Trittin twitterte den Vorfall, woraufhin ein Reisender antwortete, die Schutzperson befinde sich im Flieger und habe gesagt, der Personenschützer sei neu. 

Der Leibwächter wollte möglicherweise vor dem Einstieg in das Flugzeug die Munition aus seiner Pistole nehmen. Der Bundespolizei-Sprecher sagte: "Wir äußern uns nicht dazu, ob und wie diese Waffen entladen werden und wann und wo sie abgegeben werden."

In Berlin beschützen LKA-Leibwächter den Regierenden Bürgermeister und den Innensenator, einige Diplomaten und Vertreter der jüdischen Gemeinde sowie seit kurzem auch die muslimische Frauenrechtlerin Seyran Ates, die wegen der Eröffnung einer liberalen Moschee massiv bedroht wird. Bundespolitiker wie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werden vom BKA bewacht. (kmi/kop)