Fluglärm: In Tegel wird es erst 2016 leiser

Berlin - Der Flughafen München hat es schon, Frankfurt am Main und Köln/ Bonn haben es auch. Doch in Berlin-Tegel lässt das neue Flugverfahren, das Kraftstoff spart und Anwohner von Lärm entlastet, auf sich warten. Die Einführung des kontinuierlichen Sinkflugs, auf Englisch Continuous Descent Operations (CDO), verzögert sich um Monate. Das teilte Stefan Jaekel, Sprecher der Deutschen Flugsicherung, auf Anfrage mit. Zuletzt hieß es, dass das Flugverfahren im Dezember eingeführt werden kann. Doch nun ist es frühestens im April 2016 soweit.

Derzeit steigen die Flugzeuge beim Landeanflug auf Tegel in Stufen ab. Schließlich fliegen sie relativ tief über Berlin hinweg, bevor das Instrumentenlandesystem sie auf die Landebahn leitet. Beim kontinuierlichen Sinkflug ändert sich an den Routen nichts, doch gibt es die Stufen nicht mehr. Der Landeanflug erfolgt in gerader Linie – und im Leerlauf. Das spart in der Regel nicht nur 50 bis 100 Liter Kerosin pro Flug. Es trägt auch dazu bei, die Lärmbelastung zu verringern – für jene Anlieger, die 20 Kilometer oder weiter weg vom Flughafen wohnen.

Die Fluglärmschutzkommission Berlin-Tegel, in der Bezirke, Ämter und die Bürgerinitiative gegen das Luftkreuz vertreten sind, hat sich im Frühjahr positiv zu CDO geäußert. Daraufhin begann der Planungs- und Genehmigungsprozess. „Daran ist auch das Umweltbundesamt beteiligt“, so Jaekel. „Es teilte uns nun mit, dass es wegen Personalmangels noch Zeit braucht“ – bis zum Frühjahr 2016. Damit kommt CDO in Tegel erst kurz vor Schluss. Nach den jetzigen Planungen soll Tegel nach der für Ende 2017 vorgesehenen Eröffnung des Flughafens BER noch einige Monate offen bleiben.