Förderstopp trifft Projekte mit Hunderten Wohnungen in Berlin

Energieeffizientes Bauen: Einige der landeseigenen Unternehmen können finanzielle Hilfen nicht wie geplant beantragen. Die Folgen sind unklar.

Energieeffizientes Bauen ist gefragt, wie hoch die Förderung in Zukunft ausfällt, ist aber unklar.
Energieeffizientes Bauen ist gefragt, wie hoch die Förderung in Zukunft ausfällt, ist aber unklar.Gerd Engelsmann

Berlin - Der Stopp der Bundesförderung für Investitionen in energieeffiziente Gebäude trifft mehrere Projekte der landeseigenen Wohnungsunternehmen. Das ergab eine Umfrage der Berliner Zeitung.

Besonders betroffen ist die Howoge. Sie hat zwar bis zum Förderstopp am 24. Januar für drei Projekte mit 241 Wohnungen Förderanträge gestellt, die nach der jüngsten Erklärung der Bundesregierung noch bearbeitet werden sollen. Bis zum 31. Januar, bis zu dem die Förderung ursprünglich weiterlaufen sollte, wollte die Howoge aber noch Förderanträge für zwei weitere Projekte mit 291 Wohnungen einreichen. Für weitere sechs Neubau-Projekte mit insgesamt 1060 Wohnungen sollten im Laufe des Jahres Förderanträge gestellt werden. Darüber hinaus sei eine Förderung für vier Sanierungsprojekte mit 441 Wohnungen vorgesehen gewesen.

Wie berichtet, hat die Bundesregierung die bisherige Förderung energieeffizienter Gebäude am 24. Januar gestoppt. Alle bis dahin eingegangenen Anträge, die förderfähig sind, sollen noch genehmigt werden. Zwar hat das Bundeswirtschaftsministerium angekündigt, ein neues Förderprogramm aufzulegen, das „spätestens ab 1. Januar 2023“ starten soll. Wie die Förderung ausfällt, ist aber offen.

Schlechtere Konditionen führen zu höheren Kosten

„Eine eventuelle Finanzierungslücke kann aktuell noch nicht beziffert werden“, sagte Howoge-Sprecherin Sabine Pentrop. „Sollten tatsächlich keine Fördermittel mehr ausgereicht werden, werden wir die Lücke durch marktübliche Darlehen ausgleichen.“ Das könne aber „zu verschlechterten Finanzierungskonditionen und damit zu höheren Kosten führen“.

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Die Gesobau teilte mit, dass sie bis zum 24. Januar für fünf Projekte mit 832 Wohnungen Anträge auf Förderung gestellt habe. Zwei Modernisierungsprojekte mit 856 Wohnungen seien vom Förderstopp betroffen. Beide Projekte befänden sich in der Planung, Bauaufträge seien noch nicht ausgelöst worden. „Wir sind derzeit dabei zu prüfen, welche alternativen Finanzierungsmöglichkeiten bestehen“, so eine Sprecherin. Sofern sich die Projekte mit alternativen Finanzierungen wirtschaftlich umsetzen lassen, werde man nicht auf die neue Förderung warten.

Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte hat für alle aktuellen Projekte noch vor dem 24. Januar Förderanträge eingereicht. Für ein weiteres Projekt mit Baubeginn im nächsten Jahr habe der Antrag aber „bislang noch nicht gestellt werden“ können, so ein Sprecher. Die Stadt und Land hat eigenen Angaben zufolge „alle potenziellen Fördervorgänge vor dem 24. Januar beantragt“ und sieht sich nicht vom Förderstopp betroffen. Die Degewo teilte mit, dass sie bis zum 24. Januar für fünf Projekte mit circa 1100 Wohnungen eine Förderung beantragt habe. Auf die Frage nach den Auswirkungen des Förderstopps ging sie nicht ein. Ähnlich fiel die Antwort der Gewobag aus.